Hochtief kehrt in die schwarzen Zahlen zurück
Essen (dpa) - Der mehrheitlich zum spanischen Konkurrenten ACS gehörende Baukonzern Hochtief ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im dritten Quartal des laufenden Jahres erwirtschaftete das Unternehmen unterm Strich einen Gewinn von 141,1 Millionen Euro (Vorjahr: 98,7 Mio Euro), teilte Hochtief am Mittwoch in Essen mit.
Auch im Gesamtjahr will das Unternehmen mit einem Konzerngewinn von knapp unter 180 Millionen Euro wieder schwarze Zahlen schreiben. 2011 hatte Hochtief einen Verlust von 160 Millionen Euro verbucht.
Die Hochtief-Aktie legte an der Börse bis zum Mittag um mehr als sechs Prozent zu. Noch im zweiten Quartal hatten Belastungen durch das Hamburger Großprojekt Elbphilharmonie Hochtief mit einem Minus von rund 15 Millionen Euro in die roten Zahlen gedrückt. Das Unternehmen hatte Rückstellungen für strittige Kosten vornehmen müssen.
Die Verhandlungen mit der Stadt Hamburg hielten an, sagte Hochtief-Chef Frank Stieler. Es gehe unter anderem darum, wer die Kosten für Planungsfehler übernehmen müsse. Das spektakuläre Konzerthaus soll nun Mitte 2015 fertig werden. In der Vergangenheit war es zu massiven Kostensteigerungen gekommen.
Im dritten Quartal verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,4 Mrd Euro). Die Auftragseingänge lagen bei 5,9 Milliarden Euro (Vorjahr 3,1 Mrd Euro). In den ersten neun Monaten des Jahres kletterte der Umsatz des Konzerns um 17,5 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Die Auftragseingänge stiegen um 38 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro.
Hochtief setzt vor allem auf Energieinfrastruktur, Metropolen, Verkehrsinfrastruktur und Ressourcen. In allen vier Wachstumsfeldern habe Hochtief zahlreiche neue Projekte akquirieren können, schrieb Stieler. Erst im vergangenen Monat hatte Hochtief über einen Auftrag zur Erweiterung der U-Bahn in New York berichtet. Die Hochtief-Tochter E.E.Cruz hatte zusammen mit einem weiteren Bauunternehmen den Zuschlag für das 252 Millionen Euro teure Projekt erhalten.
Die spanische Hochtief-Mutter ACS will ihre Zahlen für das dritte Quartal am kommenden Montag (12.11.) in Madrid vorlegen. Im ersten Halbjahr hatte der hoch verschuldete Baukonzern einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro ausgewiesen. ACS kontrolliert derzeit 54,3 Prozent der Hochtief-Anteile und hat angekündigt, weiter aufstocken zu wollen