Hochtief schreibt weiter rote Zahlen

Essen (dpa) - Der größte deutsche Baukonzern Hochtief kommt wegen der anhaltenden Probleme bei seiner australischen Tochter Leighton nicht aus den roten Zahlen.

Für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres lag der Verlust des Essener Unternehmens unterm Strich bei 34,1 Millionen Euro, teilte Hochtief am Dienstag in Essen mit.

Bereits 2011 hatte das mehrheitlich zum spanischen Konkurrenten ACS gehörende Unternehmen mit einem Verlust von 160 Millionen Euro tiefrote Zahlen geschrieben. Hintergrund waren auch damals Probleme bei Leighton. Hochtief-Chef Frank Stieler kündigte in einem Brief an die Aktionäre am Dienstag „weitere Maßnahmen“ im Kampf gegen den Gewinneinbruch bei der australischen Tochter an.

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet Hochtief aber weiter mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. Vor dem Hintergrund der Probleme hatte Hochtief seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr jedoch zuletzt Ende März deutlich zurückschrauben müssen.

Die spanische Hochtief-Mutter ACS konnte in den ersten drei Monaten des Jahres nur mit Hilfe von Sondereinnahmen ihren Gewinn um 1,3 Prozent auf 201 Millionen Euro erhöhen. Der Zuwachs gehe auf einen Teilverkauf von Beteiligungen am Dienstleistungsunternehmen Clece zurück, teilte ACS am Dienstag in Madrid mit.

Ohne diese Sonderfaktoren wäre der ACS-Gewinn um 14,7 Prozent zurückgegangen. Hintergrund sei neben gestiegenen Finanzkosten vor allem der Gewinneinbruch bei Hochtief. Zugleich musste ACS einen kräftigen Anstieg der Nettoschulden um 19,2 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro verkraften. Die Zunahme gehe in erster Linie auf die Verbindlichkeiten der Hochtief-Tochter Leighton zurück, hieß es.

Bei Hochtief erhöhte sich dank der guten Auftragslage im ersten Quartal der Umsatz um 13,3 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand kletterte um 10,2 Prozent auf 50,3 Milliarden Euro und erreichte damit eine neue Bestmarke in der Unternehmensgeschichte. Hochtief setzt vor allem auf Energieinfrastruktur, Metropolen und Verkehrsinfrastruktur. „In allen drei Wachstumsfeldern konnte Hochtief zahlreiche neue Projekte akquirieren“, sagte Stieler.

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