HypoVereinsbank mit Milliardengewinn
München (dpa) - Die HypoVereinsbank (HVB) bleibt eine feste Burg für die italienische Großbank UniCredit. Die Münchner, die für die gesamte Gruppe vor allem das Investment-Banking managen, verdienten auch im zweiten Quartal prächtig und verbuchten unter dem Strich einen Gewinn von 639 Millionen Euro.
Insgesamt summiert sich das Plus im ersten Halbjahr auf 1,3 Milliarden Euro, gut 83 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. „Das wird im zweiten Halbjahr leider nicht so weiter gehen“, sagte HVB-Chef Theodor Weimer und warnte vor einer nachlassenden Dynamik. Zudem wachse angesichts der Schuldenkrise die Nervosität auf dem Markt.
„Dabei ist es uns gelungen, die sehr erfreuliche Entwicklung der ersten drei Monate 2011 im zweiten Quartal dieses Jahres trotz zunehmend schlechterer Marktbedingungen zu verstetigen.“ Trotzdem lag das Ergebnis im zweiten Viertel wie bei anderen Banken leicht unter dem des starken ersten Abschnitts.
„Auch wir konnten uns dem Trend nicht ganz entziehen“, sagte Weimer. Die Zahlen ließen sich auch nicht aufs Jahr hochrechnen. „Es werden auch bei uns die Bäume nicht in den Himmel wachsen.“ Den Gewinn des Vorjahres von gut 1,7 Milliarden Euro werde die HVB wie geplant wohl dennoch übertreffen.
So werde sich die Vorsorge für faule Kredite in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich erhöhen. Zwischen Januar und Juni konnte die Bank einige dieser Positionen auflösen und sogar ein Plus von 36 Millionen Euro verbuchen. Profitiert hat die HVB, deren Geschäft zu 85 Prozent aus dem Investment-Banking kommt, vor allem von der starken Konjunktur in Deutschland. Er rechne mit einer nachlassenden Dynamik, „auch wenn Deutschland mit seiner robusten Wirtschaft von diesem Trend nur schwächer betroffen sein wird“, sagte Weimer.
Die Mitarbeiter bekommen die wachsenden Sorgen der Bankspitze bereits zu spüren - erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Konzern in der Münchner Zentrale 700 Stellen streichen will. Die Maßnahme soll bis spätestens 2015 über die Bühne sein und möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen abgehen.
Insgesamt schätzt Weimer die Einsparungen auf rund 70 Millionen Euro, die sich allerdings auf die kommenden Jahre verteilen werden. Nach der Übernahme durch die UniCredit waren bereits mehrere tausend Stellen gestrichen worden.