Illegales Steuersparmodell: Großrazzia wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung

Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt gegen mehr als hundert Beschuldigte.

Symbolbild

Foto: Angelika Warmuth

Düsseldorf. Mit einer Großrazzia vor allem in Süddeutschland sind Ermittler gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher vorgegangen. Hintergrund sind nach einem Bericht des "Handelsblatts" vom Freitag Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg gegen 106 Beschuldigte. Sie stehen im Verdacht, durch dubiose Tricks den Fiskus geprellt zu haben. Bei der Durchsuchungsaktion Mitte Januar waren demnach 30 Staatsanwälte, mehr als 800 Beamte verschiedener Steuerfahndungsstellen sowie Polizisten im Einsatz. Nach Justizangaben besteht der Verdacht, dass zwei Beschuldigte ein illegales Steuersparmodell initiiert und maßgeblich zusammen mit drei weiteren Beschuldigten betrieben. Die übrigen Beschuldigten sollen dadurch zwischen 2009 und 2016 nicht gerechtfertigte Steuervorteile erlangt haben.

Dem Bericht zufolge nutzten sie dabei offenbar eine Masche, die unter dem Namen "Goldfinger" bekannt wurde. Vor allem bei Einkommensmillionären war dieser Trick demnach beliebt, sie konnten ihre Steuerlast damit massiv drücken. Den Namen "Goldfinger" bekam die Masche, weil sich die Spitzenverdiener zur Erzeugung steuerlicher Verluste häufig einer eigens dafür gegründeten Goldhandelsfirma im Ausland bedienten.

Seit Mitte 2013 ist die Steuervermeidung über dieses Modell nicht mehr möglich. Zuvor hatte der Bundesrechnungshof gerügt, dass dem Staat durch dieses System jährlich Steuereinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe entgangen seien. hex/cfm AFP