Immer noch keine Weihnachtsrally am deutschen Aktienmarkt

Frankfurt/Main (dpa) - Eine Weihnachtsrally sieht anders aus: Der Dax hat zum Handelsschluss bei dünnen Umsätzen um 0,09 Prozent auf 10 488,75 Punkte nachgegeben. Damit schloss der deutsche Leitindex den dritten Handelstag in Folge im Minus.

Börsianer verwiesen vor allem auf den wieder erstarkten Euro, der heimischen Firmen den Export erschwert. Ansonsten hätten schlichtweg die Kurstreiber gefehlt, hieß es. Der MDax der mittelgroßen Werte rückte hingegen um 0,12 Prozent auf 20 402,37 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,37 Prozent auf 1789,41 Punkte.

Die Aktien des Baustoffkonzerns HeidelbergCement kletterten als bester Dax-Wert um 1,73 Prozent nach oben. Bei der Übernahme von Italcementi rechnet Unternehmenschef Bernd Scheifele nun mit noch höheren Kosteneinsparungen, wie er in einem Zeitungsinterview sagte. Schwächster Dax-Wert waren die in diesem Jahr bereits sehr stark gelaufenen Papier des Halbleiterherstellers Infineon Technologies mit minus 1,98 Prozent.

Die BASF-Tochter Wintershall muss ihre kleineren Anteile an mehreren norwegischen Ölfeldern zunächst behalten. Der angepeilte Verkauf an das norwegische Förderunternehmen Tellus Petroleum sei auf dessen Bitte hin abgesagt worden, teilte Wintershall mit. Zum Handelsende notierten BASF-Papiere bei plus 0,06 Prozent quasi unverändert.

Top-Favorit im MDax waren die Aktien des Modekonzerns Hugo Boss mit plus 2,90 Prozent. Im SDax der geringer kapitalisierten Werte setzten sich die Titel des Konkurrenten Gerry Weber mit plus 6,15 Prozent an die Spitze. In den vergangenen Monaten hatten Modeaktien allerdings auch stark verloren, nicht zuletzt wegen des milden Wetters, worunter der Verkauf von Winterkleidung leidet.

Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,04 Prozent auf 3214,32 Punkte so gut wie unverändert. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss in der Gewinnzone.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,39 Prozent am Montag auf 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,09 Prozent auf 140,14 Punkte zu. Der Bund-Future sank um 0,43 Prozent auf 158,35 Punkte. Der Kurs des Euro stieg erneut: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0952 (Montag: 1,0870) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9131 (0,9200) Euro.