Industrie: Nasser Sommer vermiest Fahrradgeschäft
Bad Soden/Friedrichshafen (dpa) - Die verregneten Sommermonate Juli und August haben der Fahrradindustrie den Absatz vermiest. In der ersten Jahreshälfte waren im Jahresvergleich noch zwei Prozent mehr Räder an den Handel geliefert worden, wie der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) in Bad Soden mitteilte.
Für Juli und August lägen genaue Zahlen noch nicht vor, es sei aber mit einem größeren Rückgang zu rechnen, sagte ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger auf der Fachmesse „Eurobike“ in Friedrichshafen. Nach dem Einbruch werde die Stückzahl für das ganze Jahr wohl auf dem Niveau von 2010 liegen, als rund 4 Millionen Räder verkauft wurden.
Trotzdem geht der Industrieverband von einem Umsatzplus für 2011 von bis zu fünf Prozent aus. Die Räder sind nicht zuletzt wegen der häufiger verkauften Elektroantriebe im Schnitt teurer geworden.
Die Fahrräder mit Elektro-Antrieb gelten weiterhin als Wachstumsmotor der Branche. Für das laufende Jahr prognostiziert der ZIV für Deutschland einen Absatz von 300 000 E-Rädern. Das wären 100 000 mehr als im Vorjahr. In den nächsten fünf Jahren könnte sich der Absatz nach ZIV-Berechnungen in Deutschland auf 600 000 Stück pro Jahr verdoppeln.