Infineon schlägt sich besser als erwartet
München (dpa) - Bei Infineon läuft es derzeit rund: Dank guter Geschäfte mit der Automobilindustrie und mit Chipkarten geht der Chiphersteller voller Zuversicht ins Jahr.
Im traditionell schwächeren ersten Geschäftsquartal schlug sich das Unternehmen besser als erwartet und profitierte dabei von mehr Effizienz in der Produktion. Nun soll es weiter aufwärtsgehen. „Der erfreuliche Auftragseingang und die Konjunkturprognosen für die globale Wirtschaft bestätigen uns in unserem Ausblick: Infineon wächst 2014 profitabel“, erklärte Konzernchef Reinhard Ploss am Donnerstag in München.
An den Börsen sorgte das für gute Stimmung. Um rund drei Prozent notierten die Infineon-Papiere am Donnerstagnachmittag zeitweise im Plus.
Zwischen Oktober und Ende Dezember liefen die Geschäfte wie erwartet schleppender. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorquartal um sieben Prozent auf 984 Millionen Euro zurück, der operative Gewinn sackte sogar um 22 Prozent auf 116 Millionen Euro ab.
Damit fiel das Ergebnis aber besser aus als erwartet. Ploss führte das auf die Effizienzsteigerungen in der Produktion zurück. So sorgten unter anderem automatische Reinigungszyklen in der Fertigung für weniger Unterbrechungen, erläuterte der Konzernchef. Unter dem Strich verdiente Infineon 87 Millionen Euro, nach 142 Millionen Euro im Vorquartal. In der Halbleiterbranche ist wegen schwankender Preise der Vergleich mit dem Vorquartal statt dem Vorjahreszeitraum üblich.
Im laufenden zweiten Quartal will Infineon den Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern. Die operative Rendite, also der Anteil des operativen Ergebnisses am Umsatz, dürfte dann zwischen 10 und 13 Prozent liegen, erwartet das Unternehmen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte Infineon: Demnach soll der Umsatz von zuletzt 3,8 Milliarden Euro um 7 bis 11 Prozent klettern bei einem noch deutlicheren Anstieg des operativen Gewinns.
Fast die Hälfte seiner Umsätze erwirtschaftet Infineon mittlerweile im Automobilgeschäft. Hier gaben die Umsätze angesichts der guten Nachfrage speziell von den deutschen Autobauern im ersten Quartal nur leicht um ein Prozent auf 452 Millionen Euro nach.
Dank der Elektromobilität könnte die Auto-Sparte weiteren Schub bekommen. Außerdem dürfte der Handy- und Tablet-Boom den Konzern weiter antreiben. Das Unternehmen liefert vor allem Komponenten für Ladegeräte. Bis spätestens 2017 will Infineon fünf Milliarden Euro umsetzen. Auch mögliche Zukäufe hat das Unternehmen auf dem Schirm, zu Details oder einem Zeitrahmen wollte sich Ploss aber am Donnerstag nicht äußern.