US-Wirtschaft schwächelt
Washington (dpa) - Die US-Konjunktur hat zum Jahresende an Tempo verloren, die Hoffnungen ruhen nun auf einem stärkeren Wirtschaftswachstum 2014.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im vierten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um lediglich 3,2 Prozent, ergab eine erste Schätzung des Handelsministeriums. Noch im dritten Quartal des vergangenen Jahres legte die Wirtschaft mit einer hochgerechneten Jahresrate von 4,1 Prozent zu.
Die neue Fed-Chefin Janet Yellen ist dennoch optimistisch und setzt für 2014 auf mindestens drei Prozent Wachstum. Yellen übernimmt am 1. Februar die Führung von Ben Bernanke.
Auch für das gesamte Jahr 2013 lag das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft deutlich unter der Marke des Vorjahres. Nach bisheriger Einschätzung stieg das BIP um lediglich 1,9 Prozent, im Vorjahr waren es noch 2,8 Prozent, wie aus der Mitteilung des Ministeriums hervorgeht.
Das Wachstum im vierten Quartal wurde den Angaben zufolge vor allem vom privaten Konsum getragen. Investitionen und Lagerabbau der Unternehmen sowie die Exporte stützen den Trend. Negativ hätten dagegen geringere staatliche Ausgaben gewirkt, hieß es auch mit Blick auf den zweiwöchigen Verwaltungsstillstand im Oktober.
„Ich denke, wir werden dieses Jahr ein stärkeres Wachstum erleben“, sagte Yellen dem „Time Magazine“ in einem Interview. Die meisten ihrer Kollegen an der Fed-Spitze seien optimistisch, dass 2014 eine Drei vor dem Komma stehe. „Die Erholung war frustrierend langsam, aber wir machen Fortschritt, den Leuten wieder Arbeit zu geben“, fügte sie hinzu.
Die US-Zentralbank hatte erst am Vortag ihren behutsamen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik fortgesetzt.
Die monatlichen Käufe von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren wurden zum zweiten Mal in Folge um 10 Milliarden Dollar reduziert. Dagegen blieb der Leitzins erwartungsgemäß auf seinem historischen Tiefstand zwischen Null und 0,25 Prozent. Die Anleihekäufe sinken von insgesamt 75 auf 65 Milliarden Dollar (47,5 Mrd Euro) pro Monat. Wegen der weiteren Drosselung der Geldflut ziehen Investoren in großem Stil Mittel aus den Schwellenländern ab, die in den vergangenen Jahren sehr stark von der Liquiditätswelle profitiert hatten.