Weniger Falschmünzen in der Eurozone entdeckt
Brüssel (dpa) - Die Euroländer gehen nach Brüsseler Einschätzung erfolgreich gegen Falschmünzer vor: 2013 zogen die Behörden weniger nachgemachte Euro- und Cent-Münzen ein als im Vorjahr.
In den damals 17 Ländern der Eurozone waren es insgesamt 175 900 falsche Münzen, 4 Prozent weniger als 2012. Da knapp 17 Milliarden Euromünzen im Umlauf sind, sei nur eines von 100 000 Geldstücken nicht echt, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Lettland ist der Eurozone zum Jahreswechsel beigetreten, damit sind es jetzt 18 Mitglieder.
Fälscherwerkstätten haben es weiter besonders auf Zwei-Euro-Stücke abgesehen. Davon wurden 2013 knapp 120 000 sichergestellt - rund 70 Prozent der gefälschten Münzen.
In Deutschland lag ihr Anteil sogar bei 80 Prozent, wie die Bundesbank bereits Mitte Januar mitgeteilt hatte. 52 000 nachgemachte Münzen wurden 2013 in der Bundesrepublik aus dem Verkehr gezogen - anders als im europäischen Trend waren es etwa gleich viele wie im Jahr zuvor.
Die Kommission führt den Rückgang der entdeckten Falschmünzen in der Eurozone auf verbesserte Gesetzgebung und engere Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten zurück. Da nationale Regeln aber immer noch unterschiedlich sind, schlug sie ein neues Gesetz im Kampf gegen die Falschmünzerei vor, das die EU-Institutionen zur Zeit beraten.
Anders als beim Münzgeld hat die Zahl der gefälschten Scheine in der Eurozone zugenommen. Um mehr als ein Viertel (26 Prozent) ist das Falschgeldaufkommen gestiegen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) bereits vor zweieinhalb Wochen mitgeteilt hat. 670 000 Blüten zogen die Behörden 2013 aus dem Verkehr.
Die Entwicklung in Deutschland läuft allerdings gegen den Europatrend: Hier brachten Geldfälscher 2013 rund sechs Prozent weniger Blüten in Umlauf als im Vorjahr. Rein rechnerisch muss man laut Bundesbank 2000 Jahre alt werden, um in Deutschland einmal mit einer gefälschten Banknote in Berührung zu kommen.