Inflation im März leicht gestiegen
Wiesbaden (dpa) - Teurere Nahrungsmittel und höhere Kosten für Pauschalreisen haben die Inflation im Ostermonat März leicht angetrieben.
Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Nach wie vor gebremst wird der Preisauftrieb vom Ölpreisverfall. Energie wurde gegenüber dem Vorjahr 8,9 Prozent billiger. Im Februar hatte der Ölpreisverfall die Inflation in Deutschland sogar wieder auf Null gedrückt.
Teuerer wurden binnen Jahresfrist Pauschalreisen. Commerzbank-Experte Marco Wagner schätzt, dass die Urlauber rund 7 Prozent mehr ausgeben mussten. Wegen der frühen Osterferien in diesem Jahr schlug der Anstieg bereits im März zu Buche. Mehr mussten die Verbraucher auch für Nahrungsmittel zahlen (plus 1,3 Prozent). Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,1 Prozent.
Im Monatsvergleich machte sich auch der jüngste Anstieg der Ölpreise bemerkbar. Gegenüber Februar stieg der Verbraucherpreisindex im März um 0,8 Prozent. Den Statistischen Landesämter zufolge wurde vor allem Heizöl deutlich teurer.
Die Inflation liegt trotz des leichten Anstiegs immer noch weit entfernt von der Zielmarke von knapp unter 2 Prozent, bei der die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität gewahrt sieht. Im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche im Euro-Raum hatte die EZB die Geldschleusen Anfang März noch weiter geöffnet, den Leitzins auf Null gesenkt und den Strafzins erhöht, den Banken zahlen müssen, wenn sie bei der Notenbank Geld parken.
Der zuletzt höhere Ölpreises könnte die Inflation im Laufe des Jahres allerdings nach oben treiben. „Ab dem Sommer wird sie wohl spürbar anziehen, da dann die Preise für Energie, die die Inflationsrate bisher nach unten gedrückt haben, wieder steigen dürften“, erklärte Commerzbank-Experte Wagner. Nach Einschätzung von KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner sind Inflationsraten nahe der 2 Prozent gegen Jahresende denkbar.