Inflationsrate steigt im November nur leicht
Wiesbaden (dpa) - Niedrige Sprit- und Heizölpreise halten die Inflation im Zaum: Die Lebenshaltungskosten stiegen im November gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Im Oktober hatte es mit 1,2 Prozent noch ein Jahrestief der Inflation in Europas wichtigster Volkswirtschaft gegeben. Deutlich mehr als vor einem Jahr mussten Verbraucher im November für Nahrungsmittel ausgeben, der Preisauftrieb ließ aber nach.
Autofahrer zahlten an den Zapfsäulen 5,0 Prozent weniger als im Vorjahr, Heizöl wurde um 10,6 Prozent billiger. Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate bei 1,8 Prozent gelegen, wie die Statistiker erklärten. Den sinkenden Preisen bei Mineralölprodukten standen vor allem Preissteigerungen für Strom (plus 11,4 Prozent) gegenüber.
Teurer wurden Nahrungsmittel (plus 3,2 Prozent). Im Oktober hatte die Wiesbadener Behörde allerdings noch einen Anstieg um 4,2 Prozent festgestellt. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucher im November unter anderem für Butter (plus 26,5 Prozent) und Olivenöl (plus 16,0 Prozent).
Die Preise für Nahrungsmittel tragen überdurchschnittlich viel zur „gefühlten Inflation“ der Konsumenten bei, obwohl sie nur rund 10 Prozent des statistischen Warenkorbs ausmachen. Weit entscheidender für die Preisentwicklung sind die Bereiche Wohnen (32 Prozent) und Verkehr (13 Prozent). Die Nettokaltmieten stiegen im November gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat Oktober stieg der Verbraucherpreisindex insgesamt um 0,2 Prozent.
Experten rechnen auch in den kommenden Monaten mit einem niedrigen Preisauftrieb in Deutschland, trotz höherer Tarifabschlüsse. „Eine Teuerungsrate von nahe 2 Prozent dürfte erst 2015 wieder erreicht werden“, erklärten Experten der BayernLB.
Während Verbraucher sich über die geringe Teuerung freuen dürften, sehen Europas Währungshüter die Entwicklung mit Sorge. Wegen des schwachen Preisauftriebs im Euroraum hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Im kommenden Jahr rechnet die EZB mit einer Teuerung von 1,1 Prozent im Euroraum. Die Notenbank strebt einen Wert von knapp unter 2 Prozent an, bei dem sie die Preisstabilität gewahrt sieht.