Troika startet neue Kontrollen in Athen
Athen (dpa) - Die Kontroll-Troika von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) hat ihre Arbeit in Athen wieder aufgenommen.
Wie ein Sprecher des Finanzministeriums der Nachrichtenagentur dpa sagte, seien Treffen mit Finanzminister Ioannis Stournaras und Wirtschaftsminister Kostas Chatzidakis geplant. Im Mittelpunkt steht nach den Informationen auch das Thema der Privatisierung oder möglichen Schließung der staatlich kontrollierten Munitions- und Waffenfabriken.
Die Euro-Finanzminister hatten bei ihrem Treffen Anfang der Woche weitere Anstrengungen von Athen gefordert und die Regierung davor gewarnt, vom harten Reform- und Sparkurs abzukommen.
Vorübergehend war davon die Rede, dass die Troika sogar erst im Januar wieder kommen sollte. Zum Jahresanfang übernimmt Athen aber die EU-Ratspräsidentschaft. Deshalb soll soviel Arbeit wie möglich noch im Dezember erledigt werden. Die internationalen Geldgeber Griechenlands haben bislang noch kein grünes Licht für den - vom Parlament schon gebilligten - Haushalt 2014 und die nächste Hilfstranche in Höhe von einer Milliarde Euro gegeben.
Die Troika will von Athen unter anderem auch wissen, was aus den Immobilien wird, deren Inhaber Darlehensraten nicht zurückzahlen. Nach Plänen der Regierung sollen zumindest diejenigen ihre Wohnung nicht verlieren, die nur eine Immobilie besitzen und arbeitslos sind oder weniger als 12 000 Euro im Jahr verdienen. Darüber hinaus soll es eine neue Grundsteuer geben. Erstmals sollen auch Bauern für ihre Felder zahlen.
Die wirtschaftliche Lage des Landes ist schwierig: Griechenland kämpft gegen eine Rekordarbeitslosigkeit von 27 Prozent (November 2013) und anhaltenden Preisverfall. 2014 soll es erstmals nach vielen Jahren ein marginales Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent geben.