Investitionen drücken bei SAP auf Gewinn
Walldorf (dpa) - Kräftige Investitionen haben Europas größtem Softwarehersteller SAP im vergangenen Jahr auf den Gewinn gedrückt. Wie der Konzern am Dienstag in Walldorf mitteilte, sank das Betriebsergebnis 2012 um 17 Prozent auf 4,06 Milliarden Euro.
Als Ursache nannte die Softwareschmiede Investitionen in die Cloud, die Entwicklung der neuartigen Datenbank Hana sowie den Ausbau des Vertriebsnetzes. Die Aktie gab nach der überraschenden Bekanntgabe der Zahlen zeitweise um knapp 5 Prozent auf 58,09 Euro nach und zählte damit zu den Verlierern im Dax.
Die Rückgänge bei Ergebnis und Profitabilität wurden nach SAP-Angaben zudem durch Kosten für Akquisitionen beeinflusst. Der Weltmarktführer für Firmensoftware war zuletzt mit Milliarden-Zukäufen ins Cloud-Geschäft vorgestoßen - etwa mit der Übernahme des US-Unternehmens SuccessFactors.
Die Firma ist im sogenannten Cloud-Computing unterwegs, wo Anwendungen den Kunden online über Rechenzentren zur Verfügung gestellt werden. Darauf folgte Ariba, eine IT-Einkaufsplattform für Großunternehmen im Netz.
Die neuen Geschäftsfelder gaben SAP beim Umsatz dann immerhin einen entsprechenden Wachstumsschub: 2012 legten die Erlöse um 14 Prozent auf 16,22 Milliarden Euro zu.
Im wichtigen Geschäftsbereich mit Software und software-bezogenen Dienstleistungen war das Plus sogar noch größer. Mit der Datenbank Hana begibt sich SAP direkt auf das Terrain des Erzrivalen Oracle, dem Weltmarktführer für Datenbanken.
Auch im vierten Quartal schwächelte SAP beim Gewinn, verzeichnete aber bei den Erlösen ein zweistelliges Plus. Getrieben wurde die Umsatzentwicklung unter anderem von der Region Asien-Pazifik, hieß es. Dort habe das Unternehmen im letzten Jahresviertel besonders bei den Softwareerlösen ein sehr starkes Wachstum erzielt. Den Jahresausblick und nähere Details will SAP am 23. Januar bekanntgeben.