Jain: Deutsche Bank 2013 solide gestartet
Frankfurt/London (dpa) - Die Deutsche Bank versucht nach einer Reihe negativer Nachrichten die Investoren mit Aussagen über das operative Geschäft bei Laune zu halten.
„Wir erwarten in allen Bereichen ein solides Quartal“, sagte Co-Chef Anshu Jain bei einer Analystenkonferenz in London.
Die Erträge seien robust und vergleichbar mit denen der ersten drei Monate 2012. Die Bank sollte zudem weiter von dem im Sommer eingeschlagenen Sparkurs profitiert haben.
Am Aktienmarkt wurden Jains Worte mit Erleichterung aufgenommen. Das zuletzt stark gebeutelten Papier zog deutlich an. Bis zum frühen Nachmittag war die Aktie einer der stärksten Gewinner im Dax.
Zuletzt war Deutschlands größte Bank erneut vor allem wegen ihrer vielen Rechtsstreitigkeiten in die Schlagzeilen geraten.
Neben der seit mehr als zehn Jahren laufenden Auseinandersetzung mit der Kirch-Gruppe, die dem Institut die Schuld an ihrer Insolvenz gibt, klagen eine Reihe von Investoren wegen schlechter Geschäfte. Die Liste der Kläger reicht von der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi über Kommunen bis zu deutschen Landesbanken.
Darüber hinaus droht der Bank wegen der Verwicklung in die Manipulation des Referenzzinses Libor eine Strafe. Und immer wieder muss sich das Geldhaus in den USA wegen Hypotheken-Geschäften aus Zeiten der Finanzkrise verantworten.
Erst am Mittwoch hatte die Bank einräumen müssen, dass sie die Rechtsrisiken bei der Veröffentlichung ihre vorläufigen Bilanzdaten für 2012 Ende Januar nicht richtig überblickt hatte.
Sie musste die Rückstellungen um 400 Millionen Euro erhöhen und den Gewinn revidieren. So blieb für das vergangene Jahr nur noch ein Überschuss von mageren 291 Millionen Euro - rund 93 Prozent weniger als 2011.