Jetzt lotsen Aushilfen die Jets

Im Tarifstreit am Frankfurter Flughafen will niemand nachgeben. Die Lage für Reisende entspannt sich etwas.

Frankfurt. Der Flughafenbetreiber Fraport stellt sich immer besser auf den Streik an Deutschlands größtem Airport ein. Obwohl der Ausstand bis mindestens morgen früh ausgeweitet wurde, rechnen Fraport und Hauptkunde Lufthansa mit weniger Flugausfällen als in der vergangenen Woche. Um die Auswirkungen des Streiks der rund 200 Vorfeldlotsen, Einweiser und Disponenten abzufedern, hat Fraport eigens Mitarbeiter geschult, die deren Aufgaben übernehmen.

Die Streikenden hatten Montagmorgen die dritte und bislang härteste Runde ihres Arbeitskampfes eingeläutet. Betreiber Fraport zählte rund 230 Ausfälle bei 1250 geplanten Flügen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) bekräftigte ihre Entschlossenheit, ihre Forderungen durchzusetzen.

Diese brächten nach Fraport-Angaben für einzelne Beschäftigte bis zu 70 Prozent höhere Gehälter. „Wir müssen das jetzt durchziehen. Und wir werden das jetzt durchziehen“, sagte GdF-Tarifvorstand Markus Siebers.

Die Lufthansa plant für heute nur noch mit 160 gestrichenen Starts und Landungen in Frankfurt nach 230 Ausfällen gestern. Der Interkontinentalverkehr werde weiterhin im vollen Umfang aufrechterhalten, der Flugplan innerhalb Deutschlands und Europas werde ausgedünnt. „Wir haben es immer besser im Griff, einen stabilen Flugverkehr abzuwickeln“, sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels.

Der Flugverkehr mit zahlreichen Umbuchungen auf andere Flüge und das Umsteigen auf die Bahn liefen „den Umständen entsprechend reibungslos“, ergänzte eine Sprecherin. Auch Konkurrent Air Berlin berichtete von einigen Ausfällen nach Frankfurt. Die Passagiere werden aber ebenfalls umgebucht.

Fraport riet Reisenden, sich rechtzeitig über ihre Verbindungen zu informieren. Ein Lufthansa-Sprecher hatte zudem darauf hingewiesen, dass Betroffene kostenlos stornieren oder umbuchen können. Reisende innerhalb Deutschlands haben die Möglichkeit, auf die Bahn umzusteigen.

In der Nacht zu Montag hatte die GdF den Streik auf 48 Stunden verlängert — ursprünglich sollte nur bis Dienstagmorgen 5 Uhr die Arbeit niedergelegt werden. Nun soll der Ausstand nach GdF-Angaben noch bis morgen 5 Uhr dauern.