Jobabbau bei Opel langsamer als geplant
Genf (dpa) - Der geplante Jobabbau beim Autobauer Opel geht an einigen Standorten langsamer voran als geplant. Der Zeitplan sei etwas verspätet, räumte Opel-Chef Nick Reilly am Dienstag am Rande des Genfer Autosalons ein.
Das gelte vor allem für Bochum.
Dort arbeiten in einem Getriebewerk, das eigentlich bereits Ende vergangenen Jahres geschlossen werden sollte, noch 400 Menschen. Grund sei ein Großauftrag zur Fertigung von Getrieben für Kompaktfahrzeuge für den Mutterkonzern General Motors in Brasilien. „Wir haben das Werk offengelassen, um diesen abzuarbeiten“, sagte Reilly. Dies werde voraussichtlich noch bis Ende des Jahres dauern.
Der Manager betonte, insgesamt sollten in Europa aber wie geplant rund 8000 der ehemals 48 000 Stellen abgebaut werden. Neben dem Getriebewerk in Bochum müssen nach Angaben des Unternehmens noch in der Verwaltung einige hundert Stellen abgebaut werden. Der Betriebsrat war zuletzt davon ausgegangen, die Zahl der gestrichenen Stellen könnte niedriger liegen. Ende 2010 beschäftigte Opel in Europa noch rund 40 000 Menschen.
„Wir sind zufrieden, dass wir den Großteil der Restrukturierung hinter uns haben. Wir sind wieder dort, wo wir sein wollen“, sagte Reilly. „Das Geschäft läuft momentan sehr gut.“ Opel werde - wie bereits im Januar angekündigt - im laufenden Jahr voraussichtlich 1,3 bis 1,4 Millionen Fahrzeuge absetzen. Im vergangenen Jahr waren es rund 1,2 Millionen Autos.
Im operativen Geschäft peilt Reilly für 2011 einen kleinen Gewinn an. Unter dem Strich wird nach Restrukturierungskosten aber ein Verlust von voraussichtlich knapp 500 Millionen Euro stehen. Damit hat sich der Manager viel vorgenommen: 2010 hatten Opel und die britische Schwester Vauxhall einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) eingefahren.
„Der Markt entwickelt sich besser als erwartet“, begründete Reilly seinen Optimismus. Außerdem sei Opel erfolgreich mit neuen Modellen, zum Beispiel beim Corsa und Zafira. „Unsere gesamte Produktlinie ist sehr wettbewerbsfähig“, sagte Reilly. „In Deutschland dauert es ein wenig länger, das Image umzukehren. Das war ziemlich beschädigt.“