Der Manager soll das Geldhaus vor allem bei Projekten in der Transportbranche unterstützen, bevorzugt in Asien und Amerika. Morgan Stanley verspricht sich vom langjährigen Bahn-Chef zudem Hilfe bei Sanierungsaufgaben. Der neuen Stelle zuliebe will Mehdorn laut "Manager Magazin" sogar von Berlin nach Frankfurt umziehen, dem deutschen Hauptsitz von Morgan Stanley.

Die Verbindung zwischen Mehdorn und der Investmentbank ist nicht ganz neu: Morgan Stanley hatte die Bahn und ihren damaligen Chef Mehdorn bei dem geplanten Börsengang des Staatsunternehmens beraten. Die Teilprivatisierung platzte zwar im Herbst 2008 wegen der Finanzkrise - dafür aber kommen Mehdorn und die Bank nun auf eine andere Art zusammen.

Der Beraterposten soll den früheren Bahn-Chef allerdings nicht vollends auslasten. Zeit bleiben soll für Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin, bei der Mehdorn seit kurzem im Aufsichtsrat sitzt. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hatte die Berufung Mehdorns damals begründet mit der "reichhaltigen Erfahrung einer der bekanntesten Führungskräfte Deutschlands".

Hartmut Mehdorn war von 1999 bis 2009 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn und hatte wegen der Datenaffäre bei der Bahn zum 30.April seinen Posten räumen müssen. Seit Mai ist der ehemalige Daimler-Manager Rüdiger Grube Chef der Bahn.

Auch andere US-Banken haben sich prominente frühere Unternehmenslenker oder Politiker in ihren deutschen Stab geholt: Hans Reich, Ex-KfW-Chef, und Wolfgang Clement, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister, beraten die Citigroup.

Otmar Issing, frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, ist bei Goldman Sachs tätig. Hans-Olaf Henkel, früherer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, arbeitet für die Bank of America.