Kapitalmarktausblick März: Wie Banken die Entwicklung der Wirtschaft einschätzen
Anleger behalten den Kapitalmarkt zu jeder Zeit im Blick, um ihre Investments so erfolgversprechend wie möglich zu tätigen. Entwicklungen in Teilbereichen wie der Volkswirtschaft, Aktien und Rohstoffen spielen dabei eine besondere Rolle.
Doch wie schätzen Banken die Entwicklung der Wirtschaft im März 2018 ein.
Volkswirtschaft: Positive Aussichten für die USA
Wie auch die Deutsche Bank in ihrem Kapitalmarktausblick für den März festhält, kommen aus den USA erfreuliche Nachrichten. Das dortige Lohnwachstum scheint sich zu beschleunigen, wie die 2,6 Prozent Lohnanstieg im Vergleich zum Februar belegen. 313.000 neue Jobs wurden geschaffen, was die Hoffnung auf eine weiterhin positive Entwicklung des Lohnniveaus in 2018 nährt. Zudem könnte sich die von Präsident Donald Trump geplante Steuerreform positiv auf das wirtschaftliche Wachstum in den USA auswirken. Prognostiziert wird daher auch eine leicht erhöhte Inflationsrate von 2,3 Prozent für 2018. Damit schlägt die USA den entgegengesetzten Weg der Eurozone ein, wo die Inflation auf 1,3 Prozent sank. Fast schon Standard: Die deutsche Wirtschaft wächst weiter.
Aktien und Renten lassen hoffen
Zum einen machen die USA aktuell mit drastischen Handelsmaßnahmen von sich reden, zum anderen mit guten Bilanzen am Aktienmarkt. Nachdem der Kurs Anfang Februar kräftig eingebrochen war, ist nun wieder ein Aufschwung in Sicht. Die USA legen hier im Vergleich zu Europa ein höheres Tempo vor. Für die weitere Entwicklung nehmen Experten die Steuerreform der USA ins Visier, die zu höheren Gewinnen führen dürfte. Auch dahingehend könnten sich die US-Aktien positiver entwickeln als jene in Europa. Zugleich lässt die USA mit steigenden Zinsen aufhorchen, allerdings dürften ausländische Anleger diese Entwicklung abschwächen. Eine interessante Rolle nimmt hier der vergleichsweise schwache US-Dollar ein: Er lockt Unternehmen insbesondere aus Schwellenländern an, deren BIP zurzeit ansteigt.
Rohstoffe: Gold sucht Befreiungsschlag, Öl und Nickel stark nachgefragt
Der Kurseinbruch an den Aktienmärkten hatte sich auch auf den Handel mit Rohstoffen ausgewirkt. Wer sich nach dem Studium einiger Regeln für die Anlage in Gold entscheidet, der findet am Markt aktuell einen relativ niedrigen Goldpreis vor. Nicht einmal die so genannte Risikoprämie am Aktienmarkt konnte den Rückgang des Preises dieses Rohstoffes aufhalten. Auffällig ist der Preis auch beim Öl. Hier dürfte aber in erster Linie das erhöhte Angebot ausschlaggebend sein, denn sowohl die USA und Großbritannien als auch die Kurden legten bei der Förderung von Öl teilweise erheblich zu. 2018 könnte zudem das Jahr für Nickel werden. Die Nachfrage ist gewaltig, insbesondere China tut sich hervor. Die Produktion von Batterien und Stahl sind vordergründig dafür verantwortlich.
Immobilien und Banken: Zinsen im Fokus
Wenig überraschend: Die EZB hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Nach wie vor bei 0 Prozent liegt der Leitzins, was Mario Draghi — der Chef der Europäischen Zentralbank — mit der schwachen Inflation begründet. Zwar wurden die monatlichen Käufe von Anleihen halbiert, das Volumen von 30 Milliarden Euro ist dennoch enorm. Apropos Zinsen: Wer investieren will und auf attraktive Renditen aus ist, der könnte sein Geld in Immobilienfinanzierungen sinnvoll anlegen. Deren Zinsaufschlag dürfte das Interesse vieler Anleger wecken. Erwähnenswert ist außerdem, dass der Schuldenanteil an europäischen Investitionen in gewerbliche Immobilien sinkt.