Entlassungen Karstadt-Mitarbeiter ziehen gegen Kündigungen vor Gericht

Essen (dpa) - Zahlreiche Karstadt-Mitarbeiter wehren sich vor Gericht gegen die Ende März vom Unternehmen verschickten Kündigungen. Allein beim Arbeitsgericht Essen liegen mittlerweile 65 Klagen von Karstadt-Beschäftigten gegen die Entlassungen vor, wie Gerichtssprecherin Katja Buschkröger am Donnerstag bestätigte.

Beim Arbeitsgericht Essen liegen mittlerweile 65 Klagen von Karstadt-Beschäftigten gegen die Entlassungen vor.

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Kläger seien hauptsächlich Mitarbeiter der Konzernzentrale in Essen, aber auch Beschäftigte aus den Filialen der Region. Die Gründe für die Klagen variierten, sagte die Sprecherin. Unter anderem werde bemängelt, dass kein Kündigungsgrund vorliege, oder das die Sozialauswahl fehlerhaft sei.

Die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor über die Klagen berichtet. Ein erster Gütetermin habe bereits in dieser Woche stattgefunden, sagte die Sprecherin. Doch sei es dabei nicht zu einer Einigung gekommen. Weitere Verfahren sind für Montag und Freitag kommender Woche terminiert. Insgesamt sind sechs Richter am Arbeitsgericht Essen mit den Kündigungsschutzklagen beschäftigt.

Wenn es in den Güteterminen nicht gelinge, den Streit beizulegen, würden im Sommer die eigentlichen Verfahren beginnen, sagte die Sprecherin. Von Karstadt war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Warenhauskette hatte nach eigenen Angaben im Zuge der Sanierungsbemühungen Ende März insgesamt 960 Mitarbeitern Kündigungen geschickt. Allein in der Essener Hauptverwaltung sollen laut Betriebsrat rund 350 Stellen wegfallen.

Die Betroffenen sollen zunächst in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln. „Der Stellenabbau gehört zu den schmerzhaften, aber im Zuge unserer Sanierung notwendigen Maßnahmen, Karstadt langfristig gesunden zu lassen“, begründete Finanzvorstand Miguel Müllenbach den Schritt.