Keine EU-Hilfe in Sicht für Spanien und Portugal
Madrid (dpa) - Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat angesichts der anhaltenden Spekulationen im Zusammenhang mit der Euro-Schuldenkrise um Vertrauen für sein Land geworben.
Es sei „absolut ausgeschlossen“, dass Spanien wie Irland auf den Euro-Rettungsfonds zurückgreifen müsse, sagte er am Freitag in einem Rundfunkinterview. „Wir werden aus eigener Kraft aus der Krise kommen“, betonte der sozialistische Politiker.
Die gesamtstaatliche Verschuldung Spaniens liege 20 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt, sagte Zapatero dem Sender Rac1 in Barcelona. Zudem sei das spanische Finanzsystem eines der solidesten in der EU. Dies hätten im Sommer die Banken-Stresstests bewiesen. Die in Schwierigkeiten geratenen Sparkassen würden derzeit saniert.
Auch das milliardenschwere Sparpaket der Regierung werde gewissenhaft durchgesetzt. „Wir sind dabei, das schlechte Cholesterin zu beseitigen, das uns teilweise künstlich fettwerden ließ“, ergänzte er mit Blick auf die Krise auf dem jahrelang überhitzten Immobilienmarkt und dem Zusammenbruch des Bausektors.
Spekulanten warnte Zapatero, auf Kosten der Schulden Spaniens auf kurzfristige Profite zu setzen. „Sie werden sich irren.“ Dessen ungeachtet erreichten die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen am Freitag im Vergleich zu deutschen Papieren ein neues Rekordhoch.
Die EU-Kommission hat unterdessen in Brüssel Spekulationen zurückgewiesen, wonach die EU das finanzschwache Portugal unter den Rettungsschirm für wackelnde Euro-Staaten drängt. „Ich weiß nicht, wo die Gerüchte herkommen“, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn.
In der Eurogruppe, wo die Finanzminister der Euro-Staaten zusammentreffen, habe es keinen Druck auf Lissabon gegeben, sondern Unterstützung für den Sparkurs des Landes. 2011 solle das Haushaltsdefizit auf 4,6 Prozent der Wirtschaftsleistung sinken. „Portugal hatte alle nötigen Haushaltsmaßnahmen ergriffen, um auf der sicheren Seite zu sein, sagte der Sprecher.