Kreise: Annäherung zwischen Metro und Kellerhals
Düsseldorf/Ingolstadt (dpa) - Der Handelskonzern Metro und der Miteigentümer der Elektronikkette MediaSaturn, Erich Kellerhals, könnten sich nach Jahren des Streits wieder näher kommen.
Berichten zufolge soll es Gespräche über die Zukunft des Unternehmens geben. Während sich weder die Metro in Düsseldorf noch MediaSaturn im oberbayerischen Ingolstadt dazu äußern wollten, ist aus dem Umfeld des Konzerns zu hören, dass sich beide Seiten wieder an einen Tisch setzen wollten. Erste Kontakte habe es dazu bereits gegeben.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend berichtet, die Metro prüfe mehrere Möglichkeiten für MediaSaturn, darunter neben einem Verkauf auch einen Börsengang oder eine Abspaltung der Dachgesellschaft der beiden Ketten Media Markt und Saturn.
Dem Bericht zufolge hat die Metro für die anstehenden Gespräche über einen Ausweg aus dem jahrelangen Dilemma die Deutsche Bank als Berater an Bord geholt. Eine Bestätigung gab es am Freitag auch für diese Information bei den Unternehmen allerdings nicht.
Kellerhals selbst hatte erst vor einigen Tagen in einem Interview auf eine Lösung gedrängt. „Die Zeit drängt. Das Unternehmen leidet“, sagte der 74 Jahre alte Unternehmer dem „Handelsblatt“. „Wir müssen einen Weg finden, den alle gehen können und wollen: Metro-Aktionäre, Metro-Vorstand und meine Familie.“ Die Lage bei Media-Saturn ist schwierig, da Metro nur 78 Prozent hält. Kellerhals hält zwar nur 22 Prozent, hat aber weitreichende Vetorechte, die bereits in etlichen Verfahren vor Schieds- und ordentlichen Gerichten Thema waren.
Auch in der kommenden Woche wird der Streit einmal mehr die Justiz beschäftigen. Vor dem Landgericht in Ingolstadt wird über den Antrag auf eine einstweilige Verfügung verhandelt, mit der Kellerhals den von der Metro als MediaSaturn-Geschäftsführer entsandten Vorstand Pieter Haas seine Tätigkeit dort untersagen lassen will. Zuvor hatte sich der Streit noch einmal zugespitzt.