Steuereinnahmen durch Raucher im zweiten Quartal gestiegen
Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Raucher haben dem Staat im zweiten Quartal 2014 mehr Steuereinnahmen eingebracht als ein Jahr zuvor.
Insgesamt wurden von April bis Ende Juni Tabakwaren im Verkaufswert von 6,2 Milliarden Euro versteuert, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 306 Millionen Euro oder 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Menge der versteuerten Zigaretten stieg binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent auf knapp 20,2 Milliarden Stück. Möglicherweise sorgten Raucher und Handel vor der nächsten Preisrunde im August vor.
Der Absatz von Zigarren und Zigarillos erhöhte sich im zweiten Quartal um 15,2 Prozent, von Pfeifentabak um 24,9 Prozent. Auch Tabak zum Selberdrehen wurde häufiger nachgefragt (+ 2,4 Prozent).
Der Deutsche Zigarettenverband sprach mit Blick auf die Quartalszahlen von einer Momentaufnahme. Zum August müssen sich Raucher dem Verband zufolge auf Preiserhöhungen einstellen, nachdem zunächst nicht alle Hersteller die Steuererhöhungen zum 1. Januar 2014 weitergegeben hatten. Weitere Steuerschritte sind bis 2016 vorgesehen.
Der Verband geht weiterhin davon aus, dass sich viele Raucher ihre Zigaretten im Ausland kaufen, wo sie weniger dafür zahlen. Der deutsche Zoll stellte im vergangenen Jahr etwa 147 Millionen nicht in Deutschland versteuerte Zigaretten sicher.
Die Tabakindustrie schätzt, dass mehr als jede fünfte in Deutschland gerauchte Zigarette nicht hierzulande versteuert wird. In Ostdeutschland habe bereits fast die Hälfte aller Zigarettenschachteln keine deutsche Steuermarke mehr.