Lkw-Bauer Volvo kommt bei Sparprogramm voran
Göteberg/Södertälje (dpa) - Der Lkw-Bauer Volvo macht bei seinem Sparprogramm Fortschritte. Bis zur Jahresmitte hätten 1200 Berater und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, teilten die Schweden am Freitag mit.
Weitere 500 würden bis Ende September ausscheiden. Allerdings belasteten Umbau- und Abfindungskosten von 762 Millionen Kronen (82,4 Mio Euro) die Bilanz im zweiten Quartal: Vor Zinsen und Steuern konnte Volvo nur zulegen, weil die Schweden unter anderem aus einem Grundstücksverkauf eine Milliarde Kronen Gewinn gezogen hatten.
Bis Ende 2015 will Volvo seine Kosten durch den Konzernumbau und die Stellenstreichungen um neun Milliarden Kronen drücken. Erste Erfolge sieht Konzernchef Olof Persson bereits. Volvo konnte bei stagnierenden Umsätzen von 72,6 Milliarden Kronen die Vertriebs- und Verwaltungskosten leicht drücken. Der Überschuss legte dank des Grundstücksverkaufs und weiterer positiver Sondereffekte um ein Fünftel auf 2,5 Milliarden Kronen zu.
Sorgen machen nach einem ohnehin schon schwachen Jahresauftakt weiterhin Europa und Südamerika. In beiden Regionen gingen die Neubestellungen im zweiten Quartal deutlich zurück. Das kam an der Börse nicht gut an: Volvo-Aktien sackten in Stockholm um bis zu 6,3 Prozent ab - der größte Wertverlust in den vergangenen neun Monaten.
Auch der Rivale Scania musste in beiden Märkten Federn lassen, die Volkswagen-Tochter verzeichnete spürbar weniger neue Aufträge als im zweiten Quartal 2013. Ein Grund für die Schwäche in Europa: Vor einem Jahr waren erste Vorboten von Hamsterkäufen zu spüren, weil Spediteure ihre neuen Lastwagen bekommen wollten, bevor zum Jahreswechsel eine strengere Abgasnorm wirksam wurde.
Scania gehört inzwischen komplett zu Volkswagen. Die Wolfsburger haben das Unternehmen Anfang Juni von der Börse genommen, um die Zusammenarbeit der internen Nutzfahrzeugallianz mit der Konzernschwester auf Trab zu bringen. VW will so dem Branchenprimus Daimler den Lastwagen-Thron streitig machen.