Lufthansa fordert erneute Verschiebung der BER-Eröffnung

Schönefeld/Frankfurt (dpa) - In der Debatte um den wackligen Eröffnungstermin für den Hauptstadtflughafen hat die Deutsche Lufthansa eine Verschiebung des Starts um ein halbes Jahr gefordert.

Foto: dpa

Die Airline halte es für ungünstig, den Flughafen mit einem knapp genähten Winterflugplan zu eröffnen, mit der Gefahr unter anderem von Schnee und Nebel, sagte der Leiter der Abteilung Konzernpolitik Thomas Kropp, am Samstag im rbb-Inforadio. Daher sei es besser, den Flughafen nicht wie offiziell weiter geplant Ende 2017, sondern erst im Sommer 2018 zu in Betrieb zu nehmen.

Dann wolle die Lufthansa am Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg auch mit Langstreckenangeboten an den Start gehen, sagte Kropp. Dies gehe von Tegel aus nicht. „Tegel ist zu klein für neue Langstreckenangebote“, meinte der Konzernsprecher.

Die Flughafengesellschaft reagierte reserviert auf den Vorstoß der Lufthansa. „Unser Ziel ist weiterhin die Inbetriebnahme Ende 2017“, sagte FBB-Sprecher Lars Wagner am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Dazu besteht nach wie vor die Chance.“

Eine Garantie für einen Start im Oktober oder November kommenden Jahres wollen die Verantwortlichen in der FBB und im Aufsichtsrat aber schon lange nicht mehr abgeben. Denn eine für August erwartete wichtige Genehmigung des zuständigen Bauordnungsamtes steht weiterhin aus. Ungelöst ist im Falle eines Brandes das Problem des Rauchabzugs am Übergang zwischen Terminal und dem unterirdischen Flughafen-Bahnhof.

Daher glaubt auch die Linke-Fraktion im Bundestag, dass die Eröffnung des Pannenflughafens BER erneut verschoben werden muss. „Da immer noch wichtige Genehmigungen für Umbauten ausstehen, wird der Wunsch der Lufthansa wohl in Erfüllung gehen“, sagte der Obmann der Linken im Verkehrsausschuss des Bundestages, Herbert Behrens, am Samstag. „Offensichtlich glaubt die Konzernspitze selbst nicht mehr an eine BER-Eröffnung im Jahr 2017.“