Lufthansa verkraftet Schreckensquartal mit besserem Ergebnis

Frankfurt/Main (dpa) - Die Lufthansa hat ihr Schreckensquartal zum Jahresbeginn mit deutlich verbesserten Ergebnissen überstanden.

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Trotz des Absturzes der Germanwings-Maschine am 24. März und sechs Tagen Pilotenstreik verringerte sich der saisontypische Verlust im laufenden Geschäft im Jahresvergleich um fast ein Drittel.

Vor allem billiges Kerosin half Europas größter Fluggesellschaft, die streikbedingten Flugausfälle zu verkraften. Unter dem Strich stand wegen eines Finanzgeschäfts sogar ein Gewinn von 425 Millionen Euro. Allerdings machen die Niedrigzinsen dem Dax-Konzern bei den Betriebsrenten zu schaffen.

Um Sonderfaktoren bereinigt, schrumpfte der saisontypische Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 30 Prozent auf 167 Millionen Euro, wie die Lufthansa am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Pilotenstreiks bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Tochter Germanwings belasteten das Ergebnis mit 42 Millionen Euro.

Im aktuellen Quartal seien die Vorausbuchungen wegen der Streikgefahr zurückgegangen und belasteten das Ergebnis um weitere 58 Millionen Euro. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte 2015 zuerst zu einem zweitägigen und dann zu einem viertägigen Ausstand aufgerufen. Aktuell wird darum gerungen, mit einer Gesamtschlichtung alle tariflichen Probleme abzuräumen.

Der Umsatz legte in den ersten drei Monaten getrieben vom starken Dollar um acht Prozent auf 6,97 Milliarden Euro zu. Die Treibstoffkosten gingen hingegen um 14 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Dass der Konzern unter dem Strich schwarze Zahlen schrieb, lag an einer Umtauschanleihe, deren Gläubiger die Lufthansa vorzeitig mit Aktien der US-Fluglinie JetBlue auszahlte.

Das Geschäft trieb das Finanzergebnis des Konzerns im ersten Quartal den Angaben zufolge um 503 Millionen Euro nach oben. Das Konzernergebnis stieg in den positiven Bereich auf 425 Millionen Euro, nach einem Verlust von 252 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Dazu trug auch das Kerngeschäft der Fliegerei bei, das sein operatives Ergebnis verbesserte.

Zunehmend Sorgen machen der Lufthansa aber die mit den Beschäftigten vereinbarten Betriebsrenten. Wegen der weiter gesunkenen Zinsen am Kapitalmarkt erhöhten sich die Pensionslasten im ersten Quartal den Angaben zufolge um 3,4 Milliarden Euro.