Madoff-Insolvenzverwalter will Milliarden von Banken

Washington (dpa) - Der Insolvenzverwalter, der die Firma des US- Finanzbetrügers Bernard Madoff abwickelt, hat die schweizerische Großbank UBS und weitere Geldinstitute mit Milliardenklagen übersät.

Der nach der historischen Madoff-Pleite von einem Gericht zum Treuhänder bestellte Irving Picard habe mehrere Finanzunternehmen auf Schadenersatz verklagt, meldete die Fachagentur Bloomberg am Mittwoch (Ortszeit). Seiner Einschätzung nach treffe sie eine erhebliche Mitschuld an dem Mega-Betrug des einstigen Wall-Street-Moguls.

Die von Picard beschuldigten Banken hätten Investmentfonds von Madoff gefördert und verwaltet, obwohl sie gewusst hätten, dass Betrug im Spiel gewesen sei. Sich selbst hätten sie daher auch gegen jegliche Haftung geschützt. Durch die Fondsgeschäfte hätten die Institute zig Millionen an Gebühren verdient.

Nur weil die Banken das Treiben geduldet hätten, habe der Betrug sein gewaltiges Ausmaß erreichen können, heißt es der Agentur zufolge in der Klageschrift, die Anfang der Woche bei einem New Yorker Insolvenzgericht eingegangen sei. Durch ihre Mitwirkung habe Madoff „eine Fassade der Rechtmäßigkeit“ aufrechterhalten können.

Die UBS wies in einer Stellungnahme die Verantwortung gegenüber den Geschädigten deutlich zurück. Für die Anschuldigungen gebe es keinerlei Grundlage. UBS selbst habe die Anklageschrift bislang nicht erhalten.

Der Milliardenbetrüger Madoff war im Juni 2009 von einem Gericht in New York zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Ex-Broker hatte mit einem rund 65 Milliarden Dollar schweren Schneeball-System beim bis dahin größten Betrugsfall der Finanzgeschichte weltweit unzählige Anleger geschädigt.