Manroland-Pleite: Ringen um Arbeitsplätze angelaufen
Augsburg/Offenbach (dpa) - Angesichts der Pleite von Manroland hat es am Samstag in Augsburg ein erstes Krisentreffen der „Allianz für Arbeit“ gegeben. Durch die Pleite des Konzerns mit seinen rund 6500 Mitarbeitern sind allein in Augsburg rund 2500 Arbeitsplätze bedroht.
Wie die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Augsburg, Christiane de Santana, am Abend berichtete, kam die Runde auf Einladung von Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) am Nachmittag im Rathaus zusammen. Alle Seiten seien entschlossen, die Kräfte für ein Fortbestehen der Arbeitsplätze zu mobilisieren, sagte de Santana der dpa.
Bei dem Treffen, an dem auch der stellvertretende Manroland-Aufsichtsratschef Jürgen Kerner teilnahm, sei es zunächst darum gegangen, den Informationsstand untereinander abzugleichen und die nächsten Schritte zu beraten. Am Montag ist dann ein treffen mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) in Augsburg geplant.
Sorge besteht auch an den anderen Standorten. So sieht die SPD am Offenbacher Standort des Druckmaschinenherstellers das Land Hessen in der Pflicht und verwies auf Vorbilder: „Baden-Württemberg hat dem direkten Konkurrenten, der Heidelberger Druckmaschinen AG, 2009 mit Landesbürgschaften in Höhe von 229 Millionen Euro das wirtschaftliche Überleben gesichert“, teilte der Offenbacher SPD-Fraktionschef Andreas Schneider am Samstag mit. Auch wenn es „vielleicht schon 5 nach 12 ist“, müsse auch Hessen alles für den Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze in Offenbach und Mühlheim tun.
Die Pleite von Manroland ist die größte Insolvenz in Deutschland seit rund zwei Jahren. Die Eigentümer Allianz und MAN entlassen den angeschlagenen Druckmaschinenhersteller und seine insgesamt 6500 Beschäftigten nur einen Monat vor Weihnachten in die Ungewissheit über ihre Zukunft.