Maschinenbauer machen weiter Boden gut
Frankfurt/Main (dpa) - Maschinen „Made in Germany“ sind wieder weltweit gefragt. Die Aufträge kommen vor allem aus Asien und auch wieder aus den USA. Die Branche hat das Vorkrisenniveau aber noch nicht erreicht.
Der deutsche Maschinenbau hat seine Aufholjagd weiter fortgesetzt. Im November konnten die Unternehmen nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) wieder deutlich mehr Aufträge in ihre Bücher schreiben als in den Monaten zuvor. Gegenüber dem noch krisengeprägten November 2009 betrug das reale Plus sogar 43 Prozent, wie der Verband mitteilte.
Gestützt wurde die Nachfrage unter anderem von einigen Großaufträgen aus dem Ausland, was zu einem Monatsplus in diesem Sektor von 53 Prozent führte. Im Inland habe sich hingegen mit plus 23 Prozent die etwas ruhigere Gangart fortgesetzt, erklärte VDMA- Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die stärksten Impulse kamen aus dem Ausland außerhalb der EU, also den asiatischen Boom-Volkswirtschaften und auch wieder aus den USA. „Das heißt, dass wir auch in schwierigen Märkten mit Produkten, die die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden erhöhen, durchaus Aufträge gewinnen können“, sagte Wiechers.
Ohne kurzfristige Schwankungen ergab sich von September bis November ein Gesamtzuwachs bei den Bestellungen von 34 Prozent. Im zweiten Quartal waren Monatsraten von mehr als 60 Prozent Steigerung ermittelt worden.
Nach Verbandsangaben nehmen die einzelnen Fachzweige durchaus unterschiedlich am Aufschwung teil: Während zum Beispiel die Hersteller von Textil- und Werkzeugmaschinen bereits große Teile ihrer Einbußen wieder wettgemacht hätten, stünden Baumaschinen, landwirtschaftliche Technik oder Kraftwerksbauer erst am Anfang der Aufholjagd. Im Schnitt liege die Branche noch rund 20 Prozent unter dem Rekordniveau aus dem Jahr 2008, sagte ein Verbandssprecher.
Für das gerade beendete Jahr 2010 bestätigte Volkswirt Wiechers die frühere Wachstumsprognose von 6 Prozent. Für 2011 peilt die Branche weiterhin ein Produktionsplus von 8 Prozent an. Die Beschäftigtenzahl ging im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 3000 auf 910 000 zurück. Dies sei saisonal begründet, weil nach den Sommerfreien sehr viele Auszubildende eingestellt worden seien. Insgesamt schwäche sich der Personalabbau ab.