Maschinenbauer peilen Millionenmarke bei Beschäftigten an
Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem stagnierenden Geschäft in diesem Jahr blicken die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer wieder optimistisch in die Zukunft.
Der Branchenverband VDMA erwartet im kommenden Jahr eine Rekord-Produktion und ein kräftiges Beschäftigungsplus. Wenn die Konjunktur mitspiele, könne in den nächsten Jahren die Schwelle von einer Million Stellen überschritten werden, teilte der Verband am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Zur Jahreswende seien rund 988 000 Mitarbeiter in der deutschen Schlüsselbranche beschäftigt - ein Plus von rund 10 000 Beschäftigten gegenüber Dezember 2012.
2014 könnten dem VDMA zufolge noch einmal 2000 bis 5000 Stellen hinzukommen. Je nach Geschäftsverlauf seien auch größere Zuwächse möglich. Der mittelständisch geprägte Maschinenbau gilt schon jetzt als Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber.
Fürs kommende Jahr rechnet der VDMA mit einem Produktionswachstum von drei Prozent. Die Unternehmen würden dann Produkte im Wert von 203 Milliarden Euro herstellen. Das wäre ein neuer Rekord. Für 2013 bestätigte der Verband seine im Sommer nach unten korrigierte Prognose für die Herstellung: „Die Produktion dürfte mit einem Volumen von 195 Milliarden Euro ziemlich genau auf dem Vorjahresniveau liegen“, sagte VDMA-Präsident Reinhold Festge. Gleiches gelte für den Umsatz mit einem Wert von ungefähr 207 Milliarden Euro.
„Der Schlüssel für das Wachstum liegt in den etablierten Märkten, und hier vor allem in Europa“, sagte Festge weiter. Die Euro-Zone habe die Rezession überwunden, und die Frühindikatoren für das kommende Jahr stimmten - auch für Deutschland - optimistisch. „Es ist unstrittig, dass in Deutschland wieder mehr investiert werden muss. Und zwar nicht nur in Straßen und Brücken, sondern eben auch in Maschinen und Anlagen, Forschung, Entwicklung, Bildung und Ausbildung“, forderte Festge.
Mit gemischten Gefühlen schauen die Maschinenbauer auf die neue Bundesregierung. Zwar ist Schwarz-Rot ihre Wunschkonstellation, doch werden im Koalitionsvertrag nach Ansicht des VDMA „munter soziale Wahlversprechen erfüllt“, deren Finanzierung ungewiss sei. „Dass wir im europäischen Vergleich relativ gut dastehen, scheint die Akteure zu Übermut und Leichtsinn zu verleiten“, kritisierte Verbandschef Festge. Er nannte unter anderem die geplanten gesetzlichen Mindestlöhne, die Reglementierung von Zeitarbeit und die Frauenquote als Fehler der neuen Bundesregierung.