Maschinenbauer warten weiter auf Aufschwung
Frankfurt/Main (dpa) - Der Aufschwung im deutschen Maschinenbau lässt weiter auf sich warten. Im Oktober lag der Auftragseingang real um zehn Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt bekanntgab.
Vor allem das Auslandsgeschäft entwickelte sich mit minus 14 Prozent schlecht, während es im Inland mit einem Minus von zwei Prozent etwas besser lief, wie VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers betonte: „Ins Kontor geschlagen haben die ausbleibenden Bestellungen aus dem Nicht-Euro-Raum. Hier verbuchten wir ein Minus von sage und schreibe 17 Prozent.“
Das sei möglicherweise ein Reflex auf die Währungsturbulenzen in einigen Schwellenländern, die die Investitionsneigung in diesen Staaten gedämpft hätten.
Die Bestellungen aus dem Euroraum lagen im Oktober hingegen nur ein Prozent unter dem Vorjahresniveau - und in den ersten zehn Monaten 2013 sogar drei Prozent darüber.
Dass die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer derzeit in den Euro-Partnerländern bessere Geschäfte machten als in Übersee, zeige sich auch an den Exportzahlen des dritten Quartals. „Die Exporte in den Euroraum konnten sich immerhin leicht ins Plus retten bei einem Zuwachs von drei Prozent“, sagte Wiechers. Hingegen laufe das Geschäft mit den großen Schwellenländern Brasilien, Russland, China und Indien durch die Bank schlechter als im Vorjahr.
„Generell gehen wir davon aus, dass sich die Nachfrage im Euroraum und anderen klassischen Industrieländern erst beleben muss, damit über ein Anziehen der Weltkonjunktur auch die Schwellenländer wieder an Fahrt gewinnen“, sagte Wiechers. Dann könnten die Exporte auch insgesamt wieder zunehmen.
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich August bis Oktober 2013 sank der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um vier Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei plus sechs Prozent, die Auslandsaufträge bei minus acht Prozent.
Der Maschinenbau gilt mit etwa 980 000 Mitarbeitern als Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber. Schon im Sommer hatte der VDMA seine Produktionsprognose für 2013 auf minus ein Prozent nach unten korrigiert. 2014 soll die Produktion aber wieder um etwa drei Prozent steigen.