Mehdorn fordert für Hauptstadtflughafen weitere Millionen an
Schönefeld (dpa) - Der Aufsichtsrat des Hauptstadtflughafens will Ende September bei einer Sondersitzung die weitere Finanzierung des Milliardenprojekts beraten. Flughafenchef Hartmut Mehdorn sagte auf der Baustelle: „Wir brauchen Budgeterhöhungen, die werden ganz normal immer in Tranchen freigegeben.“
Mehdorn setzte hinzu: „Das ist das normalste von der Welt.“ Der kommissarische Aufsichtsratsvorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), sagte im Abgeordnetenhaus, es gehe um zehn Millionen Euro für das Datennetz am Flughafen.
Dieses ist noch für ein 220 000 Quadratmeter großes Terminal ausgelegt - so war es einmal geplant. Der Bau hat inzwischen aber 340 000 Quadratmeter. Zahlreiche neue Kabel müssen deshalb gezogen werden. Der Versuch Mehdorns, sich das Geld im Umlaufverfahren bei den Aufsichtsräten zu sichern, war gescheitert. Die Entscheidung für einen Termin für die Sondersitzung erst nach der Bundestagswahl am 22. September begründete Mehdorn: „Die Politiker können nicht vor der Bundestagswahl.“
Ein gesamter Kosten- und Finanzierungsplan kann noch nicht vorgelegt werden, wie Wowereit sagte. Die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund als Eigentümer hatten im vergangenen Jahr zusätzliche 1,2 Milliarden Euro für den Bau bewilligt und den Rahmen somit auf insgesamt 4,3 Milliarden Euro ausgedehnt. Ein Großteil des zusätzlichen Geldes ist aber noch nicht abgerufen.
Mehdorn sagte, die Gesamtkosten seien abhängig vom Eröffnungsdatum, das noch nicht bekannt sei. Nach vier geplatzten Terminen will der Manager nach eigenen Worten versuchen, zur Aufsichtsratssitzung am 25. Oktober ein neues Datum zu nennen. Das sei aber keineswegs sicher, hob er hervor. „Jeder weitere Monat Verzögerung kostet 35 Millionen Euro.“