Mehrheit der Deutschen bleibt trotz Euro-Krise gelassen

Berlin (dpa) - Trotz Euro-Schuldenstrudel und Börsen-Absturz bleibt die Mehrheit der Bundesbürger einer Allensbach-Umfrage zufolge gelassen.

„53 Prozent sehen den nächsten zwölf Monaten überwiegend optimistisch entgegen, nur zwölf Prozent mit ausgeprägten Befürchtungen“, schreibt Allensbach-Chefin Renate Köcher in einem Gastbeitrag für die „Wirtschaftswoche“.

Für die kommenden sechs Monate rechnen 43 Prozent der Deutschen mit einem Aufwärtstrend, 33 Prozent mit einer unveränderten Situation und lediglich 15 Prozent mit einem Abschwung, wie Allensbach ermittelte. „Die Erfahrungswelt der Bürger steht in völligem Kontrast zu den täglichen Hiobsbotschaften. Während die allgemeine Situation von immer mehr Unsicherheit geprägt ist, schätzen die Bürger den eigenen Arbeitsplatz heute als wesentlich sicherer ein als vor drei, vier Jahren. Der Aufschwung hat das Selbstvertrauen der Deutschen gestärkt“, schreibt Köcher.

Allerdings glaubt laut einer Emnid-Umfrage inzwischen fast ein Drittel der Deutschen (31 Prozent), dass es in zehn Jahren den Euro als Währung nicht mehr geben wird. Die große Mehrheit von 65 Prozent hingegen ist überzeugt, dass auch im Jahre 2021 die Gemeinschaftswährung noch existiert. Die Umfrage wurde im Auftrag der „Bild am Sonntag“ erstellt. Besonders skeptisch in Sachen Euro-Zukunft sind die Ostdeutschen: 41 Prozent glauben, dass es den Euro in zehn Jahren nicht mehr geben wird, in Westdeutschland teilen nur 28 Prozent der Befragten diese Einschätzung.