Metall-Tarifkonflikt: Kannegiesser warnt vor Streikfolgen
Passau (dpa) - Im Tarifkonflikt der deutschen Metall- und Elektroindustrie hat Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser die Gewerkschaft vor den Folgen eines massiven Arbeitskampfes gewarnt.
„Die wirtschaftliche Lage in allen Ländern rund um uns herum ist mehr als schwierig. In unseren wichtigsten Absatzmärkten sehen wir große Probleme. Da können wir uns keinen langwierigen Arbeitskampf leisten“, sagte Kannegiesser der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag). „Damit träfe die Gewerkschaft doch kaum den einzelnen Unternehmer - so nach dem Schülermotto: "Ich schwänze die Schule, um den Lehrer zu ärgern"“, fügte Kannegiesser hinzu.
„Solche Aktionen fügen den Betrieben den Schaden zu. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass es der IG Metall mit ihren Forderungen ernst ist“, sagte er. Die Industrie habe „den tiefsten Absturz der Nachkriegsgeschichte“ gerade hinter sich, sagte Kannegiesser. Noch hätten nicht alle den Aufholprozess geschafft. In den Zielen sei man sich allerdings mit der IG Metall einig. „Uns liegt sehr viel daran, den Streit über die Zeitarbeit zu befrieden. Sie bleibt ein wichtiges Arbeitsmarkt- und personalpolitisches Instrument zur Sicherung von Beschäftigung. Ausbildung und Fachkräftesicherung sind ebenfalls unser Kernanliegen.“