Metallbranche erwartet 50 000 neue Arbeitsplätze
Berlin (dpa) - Die Metall- und Elektroindustrie rechnet in diesem Jahr mit rund 50 000 Neueinstellungen. Die Produktion der Branche dürfte Ende 2011 wieder das Vorkrisenniveau des ersten Halbjahres 2008 erreicht haben, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser.
Er sieht auf die deutschen Unternehmen einen schärferen Wettbewerb zukommen. Zugleich gebe es eine Reihe von Risiken, angefangen bei der Stabilität des Euro über die Nachfrage aus den Schwellenländern bis hin zu den Energie- und Rohstoffpreisen.
Kannegiesser berichtete, die Metall- und Elektroindustrie habe seit April vorigen Jahres bis November 40 000 Stammarbeitsplätze wieder aufgebaut. Allerdings seien in der Krise zuvor mehr als 200 000 Stellen verloren gegangen. Außerdem würden von den Unternehmen „noch 50 000 Arbeitsplätze finanziert, für die eigentlich keine Aufträge da sind“. Und es gebe derzeit noch mehr als 100 000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Ende November arbeiteten 3,45 Millionen Menschen in Metall- und Elektrobetrieben.
„Bei der Produktion sind erst 70 Prozent, beim Auftragseingang 80 Prozents des Einbruchs wettgemacht“, den die Finanzmarktkrise verursachte, sagte Kannegiesser. Die Branche hatte 2009 einen Produktionsrückgang von 22,3 Prozent hinnehmen müssen. Damit liegt das Produktionsniveau jetzt noch rund 7 Prozent unter dem Stand der ersten Jahreshälfte 2008.
Auf den Weltmärkten wird es nach Einschätzung von Kannegiesser nach dem hervorragenden Jahr 2010 für die deutschen Hersteller schwieriger. „Unsere Wettbewerber werden sich in der nächsten Zeit schnell aufraffen und überall dort, wo wir vom Aufbau der Industrien derzeit noch profitieren, werden wir in Kürze zunehmende Konkurrenz bekommen.“ So werde China nicht nur als Absatzmarkt immer wichtiger, chinesischen Firmen seien auch immer mehr Konkurrenten der deutschen.
In diesem Frühjahr werden die Einkommen in der Branche um 2,7 Prozent erhöht. Stichtag ist der 1. April, je nach wirtschaftlicher Lage des Unternehmens kann die Anhebung um zwei Monate vorgezogen oder verschoben werden. Es sehe so aus, als ob etwa die Hälfte der Beschäftigten bereits zum 1. Februar mehr Geld bekomme, sagte Kannegiesser. Dies zeige den fairen Umgang mit der flexiblen Regelung im Tarifvertrag.