Metro macht Gewinnsprung
Handelsriese spürt „deutliche Belebung“ des Geschäfts.
Düsseldorf. Der Handelsriese Metro knüpft an Vorkrisen-Zeiten an: Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 3,1 Prozent auf 47,5 Milliarden Euro. "Damit hat er nahezu das Niveau vor der Wirtschaftskrise erreicht", sagte Vorstandschef Eckhard Cordes in Düsseldorf.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderfaktoren (Ebit) legte in dieser Zeit um 21,4 Prozent auf 915 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr erhöhte Cordes die Prognose auf 2,3 Milliarden Euro Ebit. Bislang wurden 2,2 Milliarden Euro erwartet.
"Wir spüren in allen Regionen eine deutliche Belebung des Geschäfts", sagte der Vorstandschef. Auch Osteuropa sei als Wachstumstreiber zurück. Der Konzerngewinn kletterte allein im dritten Quartal um 84 Prozent auf 170 Millionen Euro.
Noch stärker als der konjunkturelle Rückenwind habe aber das Sparprogramm "Shape" zum Gewinnplus beigetragen. Bis 2012 will Metro durch "Shape" 800 Millionen Euro dauerhaft eingespart haben. 19.000 Stellen wurden weltweit seit 2008 abgebaut. Gleichzeitig seien aber an anderer Stelle im Konzern - etwa beim Lieferservice für Großhandelskunden sowie durch neue Filialen - ebenso viele neue Stellen entstanden. Derzeit hat der Metro-Konzern 290.000 Mitarbeiter.
Der Dauerbrenner Kaufhof bleibt bei der Metro auf der Tagesordnung. Die Warenhaustochter soll verkauft werden - aber nicht zu jedem Preis. Cordes hatte bislang von zwei bis drei Milliarden Euro gesprochen. Der Metro-Chef zeigte sich nach wie vor davon überzeugt, dass ein Zusammenschluss mit Karstadt die beste Lösung sei.
Ob es aber nach dem Verkauf an Investor Berggruen noch dazu komme, wisse er nicht. Eile habe man nicht - Kaufhof hatte zuletzt den Quartalsgewinn von zwei auf sieben Millionen Euro gesteigert.
Für das Weihnachtsgeschäft zeigte sich Cordes "vorsichtig optimistisch". Die Kalenderkonstellation mit vier vollen Verkaufstagen vor Heiligabend sei günstig. Von möglichen Mehrausgaben könnte vor allem die Kette Media Markt/Saturn profitieren - denn die Deutschen kauften sich eher neue Handys oder Flachbildschirme, als dass sie mehr Geld für Essen investierten, sagte der Metro-Chef.