Metro stellt Weichen für Börsengang der russischen Großhandelsparte

Düsseldorf (dpa) - Deutschlands größter Handelskonzern Metro will noch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bis zu 25 Prozent seines russischen Großhandelsgeschäfts an die Börse bringen.

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Der Aufsichtsrat habe den Plänen bereits zugestimmt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Analysten gehen davon aus, dass der Verkauf des Minderheitsanteils eine Milliarde Euro oder mehr in die Kasse des Konzerns spülen könnte.

Mit einem Jahresumsatz von über vier Milliarden Euro und rund 70 Standorten ist Metro Cash & Carry Russland mittlerweile zu einem der größten Wachstumstreiber innerhalb der Metro Group avanciert. Konzernchef Olaf Koch betonte, der Teilverkauf sei kein Signal für einen Rückzug des Handelsriesen aus Russland.

„Russland ist und bleibt für uns ein sehr wichtiger Markt, in dem wir uns langfristig engagieren wollen.“ Ein Börsengang könne sogar einen noch dynamischeren Ausbau des Geschäfts ermöglichen.

Aufsichtsratschef Franz Markus Haniel betonte, der Konzern wolle durch den Teilverkauf „zusätzliche strategische Flexibilität für Investitionen erhalten und weiteres Potenzial zur Entschuldung schaffen“. Denn der Handelsriese kämpfte zuletzt mit Umsatzrückgängen und roten Zahlen.

Die Aktien der russischen Tochter sollen - abhängig von den Marktbedingungen - noch in der ersten Jahreshälfte an der Londoner Börse platziert werden.

Die Bekanntgabe der Aufsichtsratsentscheidung bescherte der Metro-Aktie zunächst einen Kurssprung von fast vier Prozent. Doch bröckelte der Gewinn danach rasch wieder ab. Am frühen Dienstagnachmittag notierte die Aktie sogar unter dem Schlusskurs des Vortages.