Mieter müssen mehr zahlen
Für viele ist Wohnen teurer geworden: Miete und Nebenkosten sind gestiegen.
Wiesbaden. Die Deutschen zieht es in die Stadt: Eigentumswohnungen werden immer beliebter. Fast die Hälfte der 37 Millionen bewohnten Wohnungen nutzten die Eigentümer 2010 selbst. Die Quote betrug 45,7 Prozent — 4,1 Prozentpunkte mehr als vier Jahre zuvor, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Im Westen waren es sogar 48,8 Prozent. Zugleich gab es nicht nur mehr Wohnungen, sondern auch mehr Leerstände. Die Zahlen stammen aus der Haushaltsbefragung Mikrozensus.
Die Mieter werden stärker zur Kasse gebeten als vor vier Jahren — vor allem bei den Nebenkosten. Der Anteil ihrer Ausgaben für die Kaltmiete am Einkommen ist mit im Schnitt 22,5 Prozent konstant. Für Rentner und Alleinerziehende ist die Belastung aber deutlich größer: So ging 2010 in jedem dritten Rentnerhaushalt mehr als ein Drittel des Einkommens für die Kaltmiete drauf. Bei Alleinerziehenden war es — je nach Kinderzahl — ein Viertel bis ein knappes Drittel.
Die warmen Nebenkosten lagen 2010 bei 1,25 Euro je Quadratmeter. Die kalten Nebenkosten beziffern die Statistiker auf rund einen Euro. Der Deutsche Mieterbund weist aber darauf hin, dass die Stromkosten von 2005 bis 2010 um gut 30 Prozent gestiegen sind. Für Erdöl müssten die Mieter 34 Prozent mehr, für Fernwärme 25 Prozent und für Gas 20 Prozent mehr bezahlen, sagte Sprecher Ulrich Ropertz.
Die Mieter bezahlten insgesamt im Schnitt kalt 6,37 Euro pro Quadratmeter im Monat und damit 43 Cent mehr als 2006. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West sowie zwischen Ballungszentren und Land. In den alten Bundesländern kostete der gemietete Quadratmeter im Schnitt 6,51 Euro kalt (plus 46 Cent), in den neuen Ländern — inklusive Berlin — 5,95 Euro (plus 35 Cent).