Milliardenklage gegen die Deutsche Bank
US-Behörde verklagt 17 Banken. Diese seien Schuld am Platzen der Immobilienblase.
New York. Die US-Aufsichtsbehörde FHFA hat gewagt, wovor Politiker bislang zurückgeschreckt sind: Auf einen Schlag hat sie sich 17 namhafte Banken aus aller Welt vorgeknöpft und will sie für Verfehlungen in der Finanzkrise zur Rechenschaft ziehen — darunter auch die Deutsche Bank.
Laut Behördenchef Edward DeMarco haben die Banken in Zeiten des US-Immobilienbooms bis 2008 in großem Stil bei Hypotheken-Geschäften gelogen und betrogen.
Die Behörde spricht im Namen der staatlichen US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, zwei der größten Spieler auf dem Hypotheken-Markt überhaupt. Und zwei der größten Opfer der Finanzkrise.
Laut Klage soll die Bank of America für schiefgegangene Hypotheken-Geschäfte im Wert von 57,5 Milliarden Dollar geradestehen. Bei der Deutschen Bank sind es 14,2 Milliarden Dollar.
Darum geht es im Kern: Als die Finanzwelt noch in Ordnung war und der US-Häusermarkt boomte, bündelten Banken einzelne Hauskredite zu umfänglichen Hypotheken-Papieren. Diese Wertpapiere verkauften sie anschließend an Investoren weiter, um mit dem eingenommenen Geld neue Kredite vergeben zu können.
Die Idee war, dass die monatlichen Zahlungen der Hausbesitzer die Investoren reich machen sollten. Doch dann platzte die Blase, die Häuserpreise stürzten in den Keller, viele Kreditnehmer konnten ihre Raten nicht mehr zahlen, die Hypotheken-Papiere verloren schlagartig an Wert.
Zu den Leidtragenden gehörten auch Fannie Mae und Freddie Mac, die im Auftrag der US-Regierung massenhaft Hypotheken-Papiere gekauft hatten, um den Kreditmarkt anzukurbeln.