Minister Rösler eröffnet Konsumgütermesse Ambiente
Frankfurt/Main (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Handwerksministerin Sylvia Pinel aus dem Gastland Frankreich haben am Freitag die weltgrößte Konsumgütermesse „Ambiente“ in Frankfurt eröffnet.
„Die Konsumgüterindustrie ist ein wichtiger Eckpfeiler für den wirtschaftlichen Erfolg unserer beider Länder und die Ambiente eine hervorragende Plattform hierfür“, sagte Rösler. Er betonte den wichtigen Wachstumsbeitrag der Binnennachfrage in den vergangenen Jahren. Der Minister ist überzeugt, dass es 2013 Anlass zu Optimismus für die deutsche Wirtschaft gibt: „Das sehen auch die Verbraucherinnen und Verbraucher so. Einkommenserwartung und Konsumneigung steigen deutlich.“
Die Ambiente versteht sich als Weltleitmesse und kann mit einem Rekord von 4688 Ausstellern aus 81 Ländern (2012: 4530 aus 88 Ländern) aufwarten. Sie endet am Dienstag. Das Messegelände ist komplett vermietet. 2012 hatten rund 140 000 Fachbesucher die Frühjahrsmesse besucht, auf der Haushaltswaren, Geschirr, Geschenk- und Dekorationsartikel oder Wohnkonzepte und Einrichtungsaccessoires aus aller Welt präsentiert werden.
Auch der Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH, Detlef Braun, beurteilt die konjunkturellen Aussichten für die Konsumgüterbranche positiv: „2013 wird ein Konsumjahr. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sind gegeben. Das Geld ist bei den Verbrauchern vorhanden und kommt im Handel an.“
Partnerland der Ambiente ist in diesem Jahr Frankreich, das mit einer Sonderschau und 152 Ausstellern vertreten ist. Für Montag hat sich mit der Schauspielerin Catherine Deneuve einer der größten Stars des Landes für einen Messebesuch angekündigt.
Rösler bezeichnete Frankreich 50 Jahre nach der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages als engen und starken Freund innerhalb Europas. Frankreich sei ein idealer Partner für die „Ambiente“: „Das macht es gut für dieses Jahr, aber schwierig für das nächste Jahr.“ In Frankreich verstehe man, gut und stilvoll zu leben, sagte er in Anspielung des Messe-Mottos des Gastlandes „La France un art de vivre“: „Das weiß man in Deutschland sehr zu schätzen.“
Traditionell wurde am ersten Ausstellungstag auch der Schmähpreis „Plagiarius“ verliehen. Er geht in diesem Jahr nach Katar: In der Hauptstadt Doha sollen 920 gefälschte Straßenlampen stehen. Auftraggeber: Die Baubehörde von Katar. Diese Dreistigkeit hat der Verein Aktion Plagiarius am Freitag mit dem 37. „Plagiarius“-Preis für Produkt- und Markenpiraterie verurteilt. Die Straßenlampen seien eine besonders skrupellose Nachbildung eines spanischen Originals.
Der zweite „Plagiarius“ ging an Galeria Kaufhof: Das Haus habe unter seiner Eigenmarke Porzellan-Geschirr vertrieben, das nach britischem Design im Original aus Portugal stamme. Weitere Schmähpreise gab es etwa für einen in China gefälschten Kärcher-Fenstersauger oder für das in Dubai vertriebene Plagiat eines WMF-Eierbechers, wie die Jury mitteilte.
Ziel der Negativ-Auszeichnung sei, „die skrupellosen Geschäftspraktiken von Plagiatoren ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren“, betonte Rido Busse, Initiator der Aktion. Die Schäden für die Originalhersteller seien enorm, die Gefahren für Verbraucher ebenfalls. Die Trophäe ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase, der die enormen Gewinne symbolisieren soll, die die Produktpiraten auf Kosten innovativer Unternehmen erwirtschaften.