Börse in Frankfurt Moderate Zuwächse beim Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat nach seinem starken Lauf in der ersten Dezember-Hälfte ein wenig an Kraft eingebüßt. Mit verringertem Tempo ging es aber auch am Dienstag weiter nach oben. Der MDax, in dem sich die mittelgroßen Unternehmen befinden, kletterte sogar auf ein Rekordhoch.
Unterstützend wirkten die fortgesetzte Euro-Schwäche, die sich positiv auf die Exportindustrie auswirkt, sowie der Marsch des US-Leitindex Dow Jones in Richtung der 20.000-Punkte-Marke.
Letztlich beendete das deutsche Börsenbarometer den Tag knapp unter seinem Tageshoch bei 11.464,74 Punkten, womit es um 0,33 Punkte zulegte. Nach seinem Zehn-Prozent-Plus seit Anfang des Monats bewegt sich der Dax damit auf dem höchsten Niveau seit 16 Monaten. Der Jahresendspurt habe früher als gewöhnlich begonnen und sei bisher gut verlaufen, sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Zwar sieht er den Markt unverändert in einem Aufwärtstrend, allerdings sei dieser tendenziell bereits eher an seinem oberen Ende angekommen.
Der MDax rückte am Dienstag um 0,30 Prozent auf 21.954,22 Punkte zu und hatte bei 21.981,17 Punkten den bisher höchsten Stand in seiner Geschichte erreicht. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,22 Prozent auf 1786,98 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,66 Prozent bei 3279,41 Punkten auf dem bisher höchsten Stand in diesem Jahr. Auch die Börsen in Paris und London legten zu. In den USA gewann der Dow zum Handelsschluss in Europa 0,32 Prozent und stand damit nur rund 50 Punkte unter der 20 000er-Marke.
Unter den Einzelwerten standen vor allem die Aktien der Deutschen Bank sowie die von Linde im Fokus. Nach dem Kursrückschlag zum Wochenstart von viereinhalb Prozent erholten sich die Papiere der Deutschen Bank an der Dax-Spitze um 3,26 Prozent. Die Commerzbank-Papiere folgten mit plus 2,34 Prozent. Wie bereits am Vortag kursierte weiterhin das Gerücht, dass sich der deutsche Branchenprimus wohl noch vor Weihnachten auf einen Vergleich mit den US-Behörden einigen werde. Es geht um umstrittene Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise. Das US-Justizministerium hatte in diesem Zusammenhang im September 14 Milliarden US-Dollar von der Deutschen Bank gefordert.
Die Aktien von Linde büßten als Dax-Schlusslicht 4,00 Prozent ein. Der Industriegase-Hersteller und Anlagenbauer hatte sich mit dem US-Konkurrenten Praxair auf eine Fusion geeinigt.
Für die Papiere von Wacker Chemie ging es im MDax nach positiven Äußerungen des Investmenthauses Mainfirst um 3,15 Prozent nach oben, während die Fraport-Aktien als Schlusslicht um 2,35 Prozent nachgaben. Zu dem Flughafenbetreiber hatte sich Mainfirst skeptisch geäußert. Es werde kaum mehr weiteres Aufwärtspotenzial für die Aktie gesehen, hieß es.
Die Südzucker-Tochter Cropenergies überzeugte die Anleger mit einem optimistischeren Geschäftsausblick. Während die Cropenergies-Anteile um 8,27 Prozent zulegten, beendeten die Südzucker-Aktien den Tag unverändert.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,08 Prozent am Montag auf 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 142,17 Punkte. Der Euro-Bund-Future büßte zuletzt 0,32 Prozent auf 162,91 Punkte ein. Der Kurs des Euro fiel zeitweise bis auf 1,0352 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 14 Jahren. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0364 (Montag: 1,0422) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9649 (0,9595) Euro.