Munich Re mit Gewinnsprung gestartet

München (dpa) - Ein starker Jahresauftakt ohne große Naturkatastrophen bringt den weltgrößten Rückversicherer Munich Re auf dem Weg zu seinem Milliarden-Gewinnziel voran.

Im ersten Quartal fuhr der Konzern 972 Millionen Euro Überschuss ein und damit ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum.

Zwar dürfe das Quartalsergebnis nicht einfach aufs Gesamtjahr hochgerechnet werden, mahnte Finanzvorstand Jörg Schneider am Dienstag in München, doch zeigte er sich zuversichtlich: „Nach diesem guten Auftakt sind wir optimistisch, unser Jahresgewinnziel von annähernd drei Milliarden Euro zu erreichen.“

Im Kerngeschäft mit Rückversicherungen schnitt die Munich Re in den ersten drei Monaten deutlich besser ab als vor Jahresfrist. Sie steuerte 827 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei, nach 634 Millionen Euro im Vorjahr. Sowohl die Schäden aus Naturkatastrophen als auch die vom Menschen verursachten Schäden blieben deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Am stärksten schlugen die Überschwemmungen Ende Januar im australischen Queensland sowie ein Satellitenschaden zu Buche, die jeweils für Belastungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sorgten.

Auch die Erstversicherungstochter Ergo kam voran und verbesserte ihr Ergebnis von 97 Millionen Euro im Vorjahr auf 120 Millionen Euro. „Das gute Quartalsergebnis gibt uns Schwung für die vor uns liegenden Herausforderungen des Jahres: Die Einführung unseres neuen Lebensversicherungsprodukts Mitte des Jahres und die Umsetzung neuer Strukturen im Vertrieb“, erklärte Ergo-Chef Torsten Orletzky.

Die 100-prozentige Tochter der Munich Re war 2011 wegen eines Sexskandals und Unstimmigkeiten bei der Abrechnung von Riesterverträgen in die Schlagzeilen geraten. Derzeit wird der Vertrieb des Unternehmens umgebaut, das geht auch mit Stellenabbau einher. Neben 1350 Arbeitsplätzen im Vertrieb sollen in diesem Jahr auch 200 Stellen im Innendienst gestrichen werden.

Sorgen bereitet der Munich Re wie der gesamten Branche das anhaltende Zinstief an den Kapitalmärkten. Auch deshalb bleibt das Unternehmen bei seinem Ausblick vorsichtig und stellt sich auf etwas weniger Gewinn ein als 2012, als unter dem Strich noch 3,2 Milliarden Euro standen.

Auch weiterhin sei keine schnelle und deutliche Steigerung der Kapitalmarktzinsen in Sicht. In diesem Jahr dürften die Kapitalanlagen deshalb nur noch etwa 3,3 Prozent Rendite abwerfen, nach 3,9 Prozent im vergangenen Jahr, erwartet der Rückversicherer.