Mut tut not

Der spanische Hilfe-Antrag ist der Auftakt zu einer weiteren wichtigen Woche in Europas Kampf gegen die Euro-Krise. Am Donnerstag und Freitag werden sich Kanzlerin Merkel und ihre europäischen Amtskollegen erneut mühen, Mittel und Perspektiven zu finden, um die seit mehr als zwei Jahren grassierende Krise einzudämmen.

Die Europäer und die Spanier wollten sehr lange nicht wahrhaben, wie ernst die Lage ist. Ihren Krisenkampf kennzeichnen das stete Zögern und die Angst vor nötigen Veränderungen in Europa. So steht die klamme spanische Regierung seit Wochen unter Druck, Kredite aus dem Euro-Nottopf für ihre gebeutelte Bankenbranche zu beantragen. Dabei ist der Nottopf für solche Fälle gedacht.

Zugleich stehen die Europäer immer stärker unter Druck, aus ihrer Schönwetter-Währungsunion eine krisenfeste Union zu formen. Je mehr sich die Lage verschlimmert, desto größere Anstrengungen und desto mehr Überzeugungsarbeit bei den krisenmüden Bürgern sind nötig. Merkel & Co. müssen endlich Mut beweisen — und die Zeit des Zauderns beenden.