Nach Gewinnsprung: Daimler will weiter aufholen
Stuttgart (dpa) - Nach Verbesserungen im Frühjahr will der Autobauer Daimler in der zweiten Jahreshälfte weiter Boden gutmachen.
„Unser Ergebnis hat sich im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres wie angekündigt deutlich verbessert und die Markterwartungen übertroffen“, sagte Konzernchef Dieter Zetsche in Stuttgart. „Das ist ein Fortschritt in unserer Ergebnisentwicklung, aber kein Grund sich auszuruhen.“
Von 2014 an soll beim operativen Ergebnis wieder ein Zuwachs stehen, kündigte der Autobauer an. Für 2013 rechnet der Dax-Konzern allerdings weiter mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern unter Vorjahresniveau.
Bei Umsatz und Absatz erwartet Daimler schon in diesem Jahr ein weiteres Plus. „Dazu sollte auch China beitragen“, kündigte Zetsche an. Anfang des Jahres hatte Daimler dort noch mit Absatzeinbrüchen zu kämpfen. Aufholen will der Konzern nun unter anderem mit der runderneuerten S-Klasse, die im Herbst in China und den USA eingeführt wird.
Zudem wollen die Stuttgarter die Autoverkäufe mit einer neuen Vertriebsstrategie weiter ankurbeln. Der Autobauer hatte bereits angekündigt, junge Leute unter anderem mit Online-Verkäufen und Aktionen in Innenstädten stärker ansprechen zu wollen. „Wir haben tatsächlich die Hälfte der Kunden der A-Klasse vom Wettbewerb gewonnen“, betonte Zetsche. Der kleinste Mercedes-Benz richtet sich vor allem an eine jüngere Zielgruppe.
Aktuell bescherte der Verkauf der Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS Daimler einen starken Gewinnsprung. Das Konzernergebnis wuchs im zweiten Quartal um 193 Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro. Die vorläufigen Zahlen hatte Daimler bereits vor eineinhalb Wochen vorgelegt.
Vor Zinsen und Steuern standen 5,2 Milliarden Euro. Ohne EADS wären es allerdings lediglich gut 2,1 Milliarden Euro gewesen, während das operative Ergebnis im Vorjahreszeitraum bei rund 2,3 Milliarden Euro gelegen hatte. Der Umsatz wuchs leicht um drei Prozent auf 29,7 Milliarden Euro.
Schon in der Bilanz für 2012 hatte der Verkauf von EADS-Anteilen den Konzern vor einem Gewinnrückgang bewahrt. Künftig kann Daimler allerdings nicht mehr auf solche Sondereffekte setzen: Die Schwaben haben Mitte April dieses Jahres alle verbleibenden Anteile an der Airbus-Mutter abgestoßen.