Jobs in Gefahr Neuer Halberg Guss: IG Metall kritisiert „Drohgebärden

Saarbrücken/Leipzig (dpa) - Im Streit mit dem bestreikten Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) hat die IG Metall immer neue „Drohgebärden“ der Geschäftsführung kritisiert.

„Sie helfen uns nicht weiter. Neudeutsch ist das Mobbing“, sagte ein Gewerkschaftssprecher in Saarbrücken. Damit bezog er sich auf eine Aussage von NHG-Geschäftsführer Barbaros Arslan, einzelne Kunden wollten Werkzeuge aus der Produktion abziehen, wenn der Ausstand nicht nächste Woche beendet werde. Die Werke in Saarbrücken und Leipzig werden seit fast vier Wochen bestreikt.

Am (morgigen) Donnerstag treffen sich beide Seiten in Frankfurt zu neuen Sozialtarifverhandlungen. „Eine Beilegung des Konflikts ist nur möglich, wenn die Geschäftsführung ernsthaft mit uns verhandelt und uns ein belegbares Konzept für die Zukunft des Saarbrücker Werks vorlegt“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Saarbrücken, Hans Peter Kurtz. „Es ist jetzt nicht die Zeit, die Kunden auf die IG Metall zu hetzen.“

In dem Konflikt geht es um die geplante Schließung des Werks in Leipzig mit 700 Beschäftigten Ende 2019 sowie um den erwogenen Abbau von 300 der insgesamt 1500 Arbeitsplätze in Saarbrücken. Die NHG gehört seit Januar zur Prevent-Gruppe, die sich vor allem mit VW immer wieder erbittert um Lieferkonditionen gestritten hat.

Die IG Metall fordert eine Qualifizierungsgesellschaft und einen Treuhandfonds. Sie kündigte für Donnerstag eine Demonstration von Halberg-Beschäftigten in Frankfurt an. Aus Saarbrücken hätten sich rund 400 Menschen angesagt, zudem kämen etliche Busse aus Leipzig. „Es kommt Bewegung in die Sache“, sagte der Gewerkschaftssprecher.