Nord/LB schreibt trotz Belastungen schwarze Zahlen
Hannover (dpa) - Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) kann trotz der Verluste durch den Verkauf ihrer Anteile an der defizitären Nordosteuropabank nach neun Monaten ein positives Ergebnis vorweisen. „Den konjunkturellen Dämpfer des Vorjahres haben wir hinter uns gelassen“.
Das erklärte der Vorstandschef Gunter Dunkel am Dienstag in Hannover. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 84 Millionen Euro zwar noch unter dem Vorjahreswert von 111 Millionen Euro. Im Gesamtjahr 2009 war die Bank aber wegen der höheren Vorsorge vor faulen Krediten tief in die Verlustzone gerutscht.
Bei der Risikovorsorge gebe es inzwischen Entspannung, sagte Dunkel. Dieser Posten liege mit 443 Millionen Euro jetzt rund ein Fünftel unter dem Vorjahreswert. Die Nord/LB bleibe diesbezüglich aber „konservativ und wachsam“. Operativ sei die Nord/LB gut vorangekommen. Besonders positiv sei die Entwicklung bei klassischen Ertragsquellen wie der Finanzierung von Schiffen, Flugzeugen, Erneuerbaren Energien und Infrastrukturprojekten. Der Verkauf des Anteils an der Nordosteuropabank DnB Nord sei bilanziell vollständig verarbeitet und schlage mit rund 140 Millionen Euro negativ zu Buche.
Insgesamt sieht Dunkel die Bank ausreichend kapitalisiert. Vor dem Hintergrund der künftigen Anforderungen von Basel III gebe es aber Anpassungsbedarf, besonders bei der Kapitalstruktur. „Über die Umsetzung sprechen wir derzeit mit unseren Trägern“, sagte Dunkel. Ende September lag die Kernkapitalquote bei 8,9 Prozent, nach 8,7 Prozent Ende 2009. Mit rund 2,9 Milliarden besteht ein großer Teil des Kernkapitals von 8,0 Milliarden aber aus stillen Beteiligungen. Deren Überführung in hartes Kernkapital sei ein Thema bei den Gesprächen mit den Eigentümern, erläuterte ein Sprecher.
Beim jüngsten Bankenstresstest zur Krisentauglichkeit europäischer Banken war die Nord/LB nur knapp über den maßgeblichen Wert gekommen. Experten hatten dies aber als wenig aussagekräftig beurteilt. Anders als andere Landesbanken hatte die Nord/LB keine Staatshilfen bekommen und war aufgrund einer risikoarmen Ausrichtung verhältnismäßig glimpflich durch die Krise gekommen. Für 2010 erwartet die Bank wieder ein „deutlich positives Ergebnis“.