NordLB zurück in schwarzen Zahlen

Hannover (dpa) - Trotz erheblicher Belastungen bei der kriselnden Schiffsfinanzierung ist der Norddeutschen Landesbank (NordLB) im zweiten Quartal der Sprung zurück in die Gewinnzone geglückt. Einen maßgeblichen Anteil daran haben günstige Bewertungseffekte rund um Absicherungsgeschäfte für Zins- und Währungsschwankungen.

Unterm Strich blieben nach der ersten Jahreshälfte 87 Millionen Euro, wie die Bank in Hannover mitteilte. Das sind 20 Millionen Euro mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Nach den ersten drei Monaten 2013 hatte die NordLB nach Steuern noch 32 Millionen Euro im Minus gelegen, zur Jahresmitte gelang ihr nun die Wende.

Vorstandschef Gunter Dunkel verwies auf starke Beiträge der Geschäftsfelder Firmenkunden, Flugzeuge, Erneuerbare Energien und Immobilien. Die Schiffsfinanzierung belaste dagegen weiter. Dort muss das Geldhaus für faule Kredite große Sicherheitspolster anlegen: Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft, die maßgeblich auf das Segment mit den Schiffen entfällt, verdreifachte sich gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres auf 432 Millionen Euro (Halbjahr 2012: 146 Mio Euro).

Zum Ausblick sagte Dunkel: „Die Auswirkungen der Schifffahrtskrise werden uns noch eine Zeit lang beschäftigen.“ Die Risikovorsorge werde „auch in den kommenden Quartalen auf einem hohen Niveau verbleiben“. Das Gegengewicht der anderen Bereiche sei aber stabil.

Die Prognose verspricht für 2013 weiterhin ein besseres Ergebnis als im Vorjahr, als der Überschuss um 85 Prozent auf 80 Millionen Euro einbrach (2011: 536 Mio Euro). Das Kreditinstitut sieht aber auch Unwägbarkeiten und warnt vor den Risikofaktoren Schifffahrts- und Staatsschuldenkrise. Das Kreditgeschäft mit Frachtern, Tankern, Containerriesen oder Industrieversorgern ist für die NordLB neben Flugzeug-, Agrar- und Immobilienfinanzierung das Hauptgeschäftsfeld. Rund 18 Milliarden Euro hat die NordLB in dieses Segment gepumpt.

Die Bank verweist bei den Aussichten auf die kürzlich erschienene Einschätzung des Internationalen Währungsfonds, der mit dem Titel „wachsende Schmerzen“ keine Wende für die lahmende Weltkonjunktur sieht und dementsprechend auch keine Impulse für die Schiffsindustrie.

Spürbaren Schub brachten zuletzt Finanz- und Absicherungsgeschäfte rund um Zins- und Währungsschwankungen. So läuft etwa bei Schiffen vieles in US-Dollar, während die Bank aber in Euro bilanziert. Bei den Millionenbeträgen sind kleine Schwankungen in den Wechselkursen ein großer Hebel. Risiken dieser Art werden bei Banken über Geschäfte abgesichert. Im ersten Halbjahr 2012 war das noch negativ gelaufen - 168 Millionen Euro Minus - nun gab es 102 Millionen Euro Plus.