Notenbank-Chefin tritt bei Geldpolitik leicht auf die Bremse

Philadelphia (dpa) - Die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve, Janet Yellen, hat in der Diskussion über eine mögliche baldige Anhebung des Leitzinses leicht auf die Bremse getreten. In einer Rede betonte die Fed-Chefin, der Arbeitsmarkt in den USA habe sich zuletzt enttäuschend entwickelt.

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Vor allem Schwarze und Latinos hätten große Probleme, Jobs zu finden. Auch die Inflation habe sich nicht im erhofften Tempo auf die Zielmarke von zwei Prozent zubewegt. Yellen reagierte mit ihrer Rede auf die Mai-Statistik zur Arbeitslosigkeit in den USA. Mit nur 38 000 waren enttäuschend wenige neue Jobs hinzugekommen.

Yellen hält nach wie vor eine graduelle Anhebung des Leitzinsniveaus von derzeit zwischen 0,25 und 0,5 Prozent für „wahrscheinlich angemessen“, wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung weiter günstig erweist. Erst vor zehn Tagen hatte sie jedoch erklärt, diese Anhebung sei „in den nächsten Monaten wahrscheinlich angemessen“. Diese zeitliche Festlegung ließ Yellen diesmal weg.

Sie bezeichnete auch die Entscheidung in Großbritannien über ein mögliches Verlassen der EU als risikoreich für die Weltwirtschaft. Diese wird am 23. Juni getroffen. Die nächste Zinssitzung des Offenmarkt-Ausschusses der Federal Reserve ist für 14. und 15. Juni geplant. Viele Analysten erwarten aufgrund der Gemengelage keinen Zinsschritt der Fed im Juni.