Nur geschönt
Die mitten in der tiefsten Rezession derzeit noch recht passablen Zahlen vom Arbeitsmarkt sind nur geschönt. Normalerweise läuft die Arbeitslosenstatistik der wirtschaftlichen Lage etwa ein halbes Jahr hinterher - diesmal nicht.
Mit der massenhaften Kurzarbeit, die die Unternehmen ihren Mitarbeitern verordnet haben, wird dieser Mechanismus außer Kraft gesetzt. Viele Unternehmen hegen noch die Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten ihre konjunkturelle Lage stabilisiert.
Deshalb wollen sie ihre gut ausgebildeten Beschäftigten so lange wie möglich halten, um beim nächsten Aufschwung ganz vorn mit dabei zu sein. Spätestens im Herbst wird bei explodierten Lohnstückkosten aber das Mittel Kurzarbeit ausgereizt sein. Dann wird sich zeigen, ob zu Entlassungen gegriffen werden muss. Dabei ist Schlimmes zu befürchten, das schöne Bild wird tiefe Risse bekommen.