Ölmarkt „ertrinkt„ im Überangebot
Paris (dpa) - Die Internationale Energieagentur (IEA) hat einen weiteren Rückgang der Ölpreise wegen des Überangebots auf dem Weltmarkt nicht ausgeschlossen.
Die Preise könnten noch tiefer fallen, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht der Organisation in Paris. Obwohl die IEA davon ausgeht, dass der Anstieg der Öl-Lagerbestände in der zweiten Jahreshälfte nachlassen wird, „könnte der Ölmarkt in einem Überangebot ertrinken“.
Unterm Strich erwartet die Agentur im ersten Halbjahr ein Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt von 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Neben dem zu hohen Angebot sehen die Experten die Ölpreise auch durch eine schwächere Nachfrage in China belastet, nachdem die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zuletzt an Schwung verloren hatte.
Die Ursache für die etwas schwächere Entwicklung der Ölreserven sieht die IEA darin, dass Förderländer außerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ihre Produktion wegen der niedrigen Preise zurückfahren werden. Allerdings dürfte die Rückkehr des Iran auf den Weltmarkt nach dem Ende der Sanktionen dies ausgleichen.
Zum Beginn der Woche waren die Ölpreise wegen des hohen Angebots auf den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren gefallen. Der Preis für US-Rohöl ging zeitweise bis auf 28,43 US-Dollar zurück und konnte sich bis zuletzt wieder etwas auf 29,61 Dollar erholen.