Opel-Chef Stracke: Umbau abgeschlossen
Rüsselsheim/Den Haag (dpa) - Der defizitäre Autobauer Opel sieht seine tiefgreifende Restrukturierung abgeschlossen. Das sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke der „Automobilwoche“ in Den Haag.
Nachdem der Abbau von europaweit etwa 8000 Stellen und die Schließung des Werks im belgischen Antwerpen das Ergebnis zuletzt belastet hatten, wolle Opel 2011 „mindestens eine schwarze Null“ erreichen. Im kommenden Jahr seien „deutliche Gewinne“ möglich, bestätigte Stracke frühere Prognosen seines Vorgängers, des jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden der Adam Opel AG, Nick Reilly.
„Wir liegen nicht im Plan, sondern vor dem Plan“, zitiert das Blatt den Opel-Chef. Im ersten Halbjahr habe der Hersteller „wesentlich mehr verkauft als wir uns vorgestellt hatten“. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes setzte der Autobauer in Deutschland von Januar bis Juni 15,9 Prozent mehr Wagen ab als vor einem Jahr und erreichte einen Marktanteil von 8,1 Prozent. Mittelfristig halte er in Deutschland einen Marktanteil von zehn Prozent für realistisch, sagte Stracke.
Ein Opel-Sprecher bestätigte in Rüsselsheim, dass mit dem Bochumer Kompromiss Ende Mai alle Fragen aus dem Sanierungsplan gelöst seien. An dem Standort sollten insgesamt 1800 von zuvor 4600 Stellen wegfallen. Davon wurden 600 bereits 2010 und 300 Anfang 2011 abgebaut. Im laufenden Jahr müssten noch 600 Stellen abgebaut werden, notfalls mit betriebsbedingten Kündigungen. Die verbleibenden 300 Stellen betreffen die Bochumer Getriebefertigung, die nun statt Ende 2011 erst zwei Jahre später geschlossen werden soll.